Pinneberg. Täter zünden nachts illegale Sprengkörper direkt vor der Pinneberger Wache. Drei Polizeibeamte wurden dadurch verletzt.

Eine laute Explosion schreckte in der Nacht zu Freitag die Beamten in der Pinneberger Polizeiwache auf. Unbekannte hatten illegale Pytrotechnik auf dem Besucherparkplatz der Einrichtung an der Elmshorner Straße zur Explosion gebracht. Drei Polizisten klagten über ein Knalltrauma, konnten jedoch weiter ihren Dienst versehen. Die Täter flüchteten.

Es war gegen 1.15 Uhr, als der extrem laute Knall die nächtliche Stille in Pinneberg zerriss. Die wenige Meter entfernt im Gebäude sitzenden Beamten berichteten außerdem von einem hellen Lichtblitz und einer starken Rauchentwicklung. Sofort nach der Explosion liefen die Polizisten zum Tatort. Sie stellten fest, dass es sich um zwei illegale Sprengkörper gehandelt hat, die wenige Meter von der Wache entfernt gezündet worden waren. Einer war nicht explodiert. Die Beamten leiteten sofort eine Fahndung ein. Der oder die Täter waren aber bereits geflüchtet.

Für die Bergung des nicht explodierten Sprengkörpers alarmierte die Polizei den Kampfmittelräumdienst Schleswig-Holstein. Die Ermittlung der Täter übernimmt das Landeskriminalamt (Lka) in Kiel. Sprengstoffermittler der Behörde kamen noch in der Nacht nach Pinneberg und sicherten Spuren am Tatort.

Das Lka hatte bereits Ende 2013 eine Serie nächtlicher Knallgeräusche in der Kreisstadt zumindest teilweise aufklären können. Es handelte sich um Jugendliche und Männer, die mit „Polenböllern“ und anderer illegaler Pyrotechnik hantierten. Zumeist waren damals Einzeltäter am Werk. Ob zur jetzigen Tat ein Zusammenhang besteht, müssen die Ermittlungen ergeben. Zeugen, die im Umfeld der Polizeiwache vor oder nach der Explosion auffällige Beobachtungen gemacht haben, wenden sich bitte unter 0431/160 61 111 an das Landeskriminalamt.