Kreis Pinneberg/Hamburg. Bürgermeister aus der Region übergeben Liste mit 7846 Unterschriften an Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Reinhard Meyer.
Beim Tragen des Korbs mit den Unterschriftenlisten mussten zwei Männer anpacken: Kaltenkirchens Bürgermeister Hanno Krause und der stellvertretende Bürgermeister von Bad Bramstedt, Burkhard Müller, schleppten gemeinsam die Aktenordner ins Foyer der Hamburger Verkehrs- und Wirtschaftsbehörde. 7846 Menschen aus den Kreisen Segeberg und Pinneberg haben den Aufruf an die Landesregierungen Schleswig-Holsteins und Hamburgs unterzeichnet, die S-Bahn nach Kaltenkirchen zu bauen und den Takt im AKN-Verkehr in Richtung Bad Bramstedt zu verdichten.
Die Empfänger der Listen ließen Krause, Müller und weitere Bürgermeister aus den Kreisen, darunter auch Quickborns Verwaltungschef Thomas Köppl, am Montag ein wenig warten. Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Reinhard Meyer, der zu einem Besuch in Hamburg erwartet wurde, stehe im Stau, hieß es. „Mit einer S-Bahn wäre das nicht passiert“, folgte aus der Bürgermeisterrunde der passende Kommentar auf diese Ankündigung.
„Wir wollen zeigen, dass die Bevölkerung die S-Bahn wirklich will“, erklärte Thomas Köppl. Er betrachte die Listen als Auftrag an Politik und Verwaltungen. Er hoffe, damit in Hamburg und Kiel offene Türen einzurennen. Nachdem der verspätete Meyer und sein Hamburger Kollege Frank Horch im Foyer der Wirtschaftsbehörde erschienen waren, überreichten die Bürgermeister die Listen.
Haslohs Bürgermeister Bernhard Brummund übergab außerdem eine Resolution der Gemeindevertretung für die S-Bahn. Hanno Krause ist der Initiator der Aktion. Er hatte die Nachbarkommunen auch im Kreis Pinneberg wie Quickborn, Bönningstedt und Hasloh gebeten, ebenfalls um Unterschriften zu werben.
Die Menschen in der Region wünschten sich eine bessere Anbindung nach Hamburg, ohne umsteigen zu müssen, sagte Krause dem Minister und dem Senator und fügte hinzu: „Wir müssen das unterstreichen, weil die Realisierung des Projekts immer noch nicht 100-prozentig klar ist.“ Krause waren Zweifel am Willen der Landesregierungen gekommen, nachdem bereits die Wirtschaftlichkeitsanalyse für das S-Bahnprojekt sich über drei Jahre hingezogen hatte. Krauses Kollege Stefan Bauer aus Henstedt-Ulzburg wies daraufhin, dass viele Unternehmen die Mitarbeiter aufgerufen hätten, den Aufruf zu unterschreiben.
Horch betonte, dass er mit den Unterzeichnern und Bürgermeistern einer Meinung sei. Hamburg unterstütze das S-Bahnprojekt nach Kaltenkirchen zu 100 Prozent: „Unsere Entscheidung für die S-Bahn – die steht.“
Auch Landesverkehrsminister Meyer sagte: „Wir ziehen an einem Strang.“ Das Land habe die AKN mit dem Planfeststellungsverfahren für den Streckenausbau beauftragt, das bis 2017 dauern werde, so Meyer. Danach könne das Land Zuschüsse des Bundes beantragen. Gespräche darüber würden bereits geführt, sodass eine schnelle Entscheidung zu erwarten sei. 2020 könnte geschehen, was die Unterzeichner fordern: Die S-Bahn fährt nach Kaltenkirchen.