Wedel. Politiker der Rolandstadt nicken Planungskosten für das Projekt ab. Der Segler Ewer Gloria aus Elmshorn will Wedel anfahren.
Im Oktober wollen die Wedeler feiern – und zwar das Ende der Sanierungsmaßnahme am Hafen und den Anfang der neuen maritimen Meile als Tourismusmagnet. Das gab die Stadtverwaltung im Planungsausschuss am Dienstagabend bekannt. Ob der Ministerpräsident des Landes Schleswig-Holstein Torsten Albig wie zum Beginn des Millionen Euro teuren Projekts vor zwei Jahren persönlich kommen wird oder ob er seinen Innenminister Stefan Studt schicken wird, steht nicht fest.
Klar ist, dass sich in den vergangenen Jahren die Begeisterung und Feierlaune der Wedeler, wenn es um das Hafenprojekt geht, merklich abgekühlt hat. Das mag vor allem daran liegen, dass die Pläne aufgrund steigender Kosten deutlich abgespeckt werden mussten. Am Dienstagabend befasste sich der Wedeler Planungsausschuss einmal mehr mit dem Hafen, seinen Kosten und der zukünftigen Ausstattung.
Konkret ging es um den Bau des geplanten Anlegers für Traditionsschiffe. Ursprünglich sollte den der zukünftige Hafenbetreiber samt der benötigten neuen Steganlage für die Sportboote bauen und bereitstellen. Gespräche mit den beiden Interessenten hätten laut Verwaltung allerdings gezeigt, dass diese nicht bereit wären, auch noch den Anleger für Traditionsschiffe zu zahlen. Kostenpunkt: geschätzte 200.000 Euro für den Bau, 44.000 Euro für die Planung. Dabei steht mit der Ewer Gloria aus Elmshorn ein Segler parat, dessen Team laut Verwaltung gern Touren von Wedel aus anbieten möchte.
Die Planung und den Bau des Anlegers übernimmt nun die Stadt Wedel. Das beschloss der Ausschuss am Dienstag einstimmig mit Blick auf den Interessenten und die einzige Alternative: den Anleger nicht zu bauen. Zudem hoffen die Kommunalpolitiker auf Fördergelder aus dem Topf der Aktiv Region und der Metropolregion Hamburg. Gespräche in dieser Sache sind laut Wedels Bauamtschef Klaus Lieberknecht sehr positiv verlaufen.
Die Gesamtkosten für das 19,6 Millionen Euro teure Projekt erhöhen sich dadurch nicht. 44.000 Euro werden aus dem jetzigen Budget genommen, die Baukosten aus dem Topf für die nächste Sanierungsphase an der Ostpromenade. „Der Hafen wird in diesem Fall also billiger und nicht teurer“, rechnete der Vorsitzende des Planungsausschusses Michael Schernikau, CDU, mit Blick auf die avisierten Fördermittel vor. „Das leuchtet mir nicht ganz ein, Fördermittel sind doch auch Steuermittel“, kam Rainer Hagendorf, der für die Grünen im Planungsausschuss den Umweltbeirat vertrat, ins Grübeln.
Tatsächlich günstiger wurde es im nicht-öffentlichen Teil. Nachverhandlungen mit dem Bauunternehmen aufgrund geänderter Planungen ergaben unterm Strich Minderkosten in Höhe von rund 39.000 Euro.