Quickborn . Mitglieder des Schützenvereins Quickborn-Renzel hatten am Pfingstwochenende in historischen Kostümen einen Schießwettbewerb veranstaltet.
Soldaten, Cowboys und Indianer hatten am Pfingstwochenende ihre Zelte auf dem Gelände des Schützenvereins Quickborn-Renzel aufgeschlagen, wo das traditionelle Western- und Vorderladerschießen stattfand. „Hier wird ein Schießwettbewerb mit einer Lagerdarstellung kombiniert. So etwas gibt es nicht so häufig“, sagt Ulrich Echt (2. v. r.). Gemeinsam mit Claus Kasten (v. l.), Tobias Popp und Thomas Asmus präsentiert er den Nachbau eines Hinterladers, der im 19. Jahrhundert im amerikanischen Bürgerkrieg eingesetzt war. Die Männer gehören zu einer Gruppe aus der Nähe von Buchholz, die mit dem 20th Maine Volunteer Infantry Regiment sympathisieren.
Ihre Uniformen, Waffen und Ausrüstungsgegenstände kommen dem nahe, was damals zur Verfügung stand. Ein durchaus kostspieliges Hobby, so sind etwa die Uniformen handgeschneidert und die Waffen meist teure Nachbauten. „Wir versuchen so zu leben wie in der damaligen Zeit“, berichtet Kasten. Die Gruppen auf dem Platz repräsentieren unterschiedlichen Zeitepochen und Armeen verschiedenster Länder – und dennoch leben alle friedlich für ein verlängertes Wochenende zusammen. „Wir kennen uns eigentlich alle und treffen uns mehrfach im Jahr auf Veranstaltungen wieder. Das ist so etwas wie eine große Familie“, so Echt weiter.
Zur Familie gehören auch die Frauen und Lebensgefährtinnen der Männer, die sich in selbst genähten Kleidern präsentierten. Und auch Marcel Westphal aus Hamburg ist vom „Western-Virus“ infiziert. „Ich bin verrückt im positiven Sinn“, sagt er über sich selbst. Westphal nahmvor Jahren an der Seite seines Vaters an dem Quickborner Westerntreffen teil. „Inzwischen bin ich schon zum zehnten Mal hier.“ Er repräsentiert einen Unteroffizier des Preußischen-Infanterie Regiments 11 aus der Zeit Friedrich des Großen. „Wir sind gerade dabei, eine Gruppe aufzubauen“, sagt der 24-Jährige. Für ihn seien die drei Tage Zeltlager über Pfingsten „wie Urlaub“.