Pinneberg. Einzigartiges Projekt am Rande der Parkstadt Eggerstedt eröffnet im April 2016. Auf 4900 Quadratmetern entsteht ein Naherholungsgebiet.

Die Vision wird Wirklichkeit: Pinneberg erhält nach zweijähriger Planung einen Baumpark. Auf einer 4900 Quadratmeter großen Fläche entsteht ein besonderes Naherholungsgebiet. Neben der Parkstadt Eggerstedt werden alle „Bäume des Jahres“, die seit 1989 vom Bund deutscher Baumschulen (BdB) gekürt worden sind, angepflanzt und somit für die Öffentlichkeit erlebbar.

Das Gelände liegt im westlichen Abschnitt der Straße An der Raa, es befindet sich im Besitz der Stadt und ist momentan ein Bolzplatz. Wo heute noch gekickt wird, sollen Menschen flanieren, sich erholen und etwas über Bäume lernen. An den Bäumen werden Plaketten mit sogenannten QR-Codes befestigt. Wer eine App auf sein Smartphone herunterlädt, erhält alle Infos über Höhe, Stammbreite und Wachstumsbedingungen. Die Eröffnung erfolgt am 25. April 2016, dem Tag des Baumes. 26 Bäume werden gepflanzt – jeder ein „Baum des Jahres“.

Der Baumpark wird von Wegen durchzogen, Wiesenfläche und Bänke laden zur Pause ein. „Grün eingebettet in Grün“, sagt Bürgermeisterin Urte Steinberg. Der Park, der an den Klövensteen grenzt, solle zum Entrée des Regionalparks Wedeler Au werden und auch überregional eine Rolle spielen.

Der Spatenstich für das 100.000 Euro teure Projekt, das ausschließlich durch Sponsoren, Fördermittel und Spenden finanziert wird, erfolgt im September. Hinter dem Vorhaben steht ein Arbeitskreis aus der Stadtverwaltung, der Verein Regionalpark Wedeler Au, der Förderverein Kulturlandschaft Pinneberger Baumschulland sowie der Landschaftsarchitekt Wolfram Munder vom Büro Munder und Erzepky. „Der Baumpark soll die Attraktivität des Naherholungsgebietes Rahwischniederung weiter steigern und zu einem Anlaufpunkt für Spaziergänger und Radfahrer im Regionalpark Wedeler Au werden“, sagt Steinberg weiter.

Die Stadt selbst stellt das Grundstück zur Verfügung und übernimmt die Bereitstellung von 20 Bäumen. Noch werden weitere Spender – aufgerufen sind sowohl Firmen, Vereine als auch Privatpersonen – für das Projekt gesucht. „Aktuell sind 75 Prozent der Kosten gesichert“, so die Bürgermeisterin. Eine finanzielle Förderung von 10.000 Euro übernimmt der Verein Naherholung im Umland Hamburg.

„Baum des Jahres 2015“ ist der Feldahorn. Zu sehen sein werden auch die Schwarz-Pappel (2006), die Wild-Birne (1998) oder die Sommer-Linde (1991). Es handelt sich um unterschiedliche Arten, die auch verschiedene Anforderungen an Boden, Licht und Bewässerung stellen. „Wir werden die Bäume entsprechend ihrer natürlichen Lebensbereiche einander zuordnen“, sagt Landschaftsarchitekt Munder. Die Wege seien barrierefrei geplant, damit auch Menschen mit Handicap den Baumpark erleben können.

An beiden Eingängen des Baumparks werden Tafeln aufgestellt, die auf die Gehölzvielfalt und das digitale Angebot aufmerksam machen. „Wir planen, das Informationsangebot gemeinsam mit Schülern der Theodor-Heuss-Schule zu entwickeln“, sagt Katja Oldenburg aus dem städtischen Fachdienst Stadt- und Landschaftsplanung. Und auch die Grund- und Gemeinschaftsschule aus dem Quellental will sich an dem Projekt beteiligen und möglicherweise Baumpatenschaften übernehmen. Die Pflege der Anlage wird zum Teil von den Kleingärtnern vom Hasenmoor übernommen.

Keimzelle des Projektes war die Internationale Gartenschau 2013. „Wir haben damals die Bäume des Jahres in kleinen Töpfen präsentiert“, erinnert sich Frank Schoppa, Geschäftsführer des Baumschulverbandes in Schleswig-Holstein (BdB) und Vorsitzender des Fördervereins Kulturlandschaft Pinneberger Baumschulland. Dabei sei die Idee entstanden, die Bäume doch einmal in groß zu zeigen. „Bäume sind unverzichtbar für eine lebenswerte Umwelt“, sagt Schoppa. Der BdB selbst werde fünf Bäume stiften. Er freue sich, dass ein Grünprojekt dieser Größenordnung im Sponsoring realisiert werde. Das sieht auch Barbara Engelschall vom Regionalpark Wedeler Au so. „Nur im Verbund und mit Hilfe von Sponsoren und Fördermitteln können die Kommunen künftig ambitionierte Projekte im Regionalpark umsetzen.“ Weitere Spender können sich an den Regionalpark Wedeler Au wenden.