Rellingen. Bis zu 60 Flüchtlinge sollen an dem neuen Standort untergebracht werden. Eine weitere Unterkunft für Asylbewerber könnte in Rellingen-Ort liegen.

Erneut muss Rellingen kurzfristig eine neue Unterkunft für Asylbewerber schaffen. Der Bauausschuss und das Gremium für Senioren, Soziales und Kultur beschlossen in gemeinsamer Sitzung, an der Ahornstraße 114 einen Standort für bis zu 60 Flüchtlinge zu schaffen. Zwölf ziehen in ein leerstehendes Einfamilienhaus, das die Gemeinde erworben hat, ein. 48 weitere Personen sollen in einem Containerdorf, das auf dem Grundstück aufgebaut wird, unterkommen.

„Aktuell haben wir nur neun freie Plätze“, so Bürgermeisterin Anja Radtke. Auch die neue Containerunterkunft für bis zu 48 Personen, die auf dem gemeindeeigenen Areal an der Pinneberger Straße 54 geplant sei, werde nicht lange vorhalten. „Wir stehen vor dem Problem, dass einige Unterkünfte abgängig und andere gekündigt sind“, so die Verwaltungschefin weiter. So sei der Altbau an der Tangstedter Chaussee nicht mehr lange nutzbar, und die an der Meisenstraße in den alten GeWoGe-Bauten untergebrachten Flüchtlinge müssten im Sommer 2016 einem Neubauprojekt weichen. Radtke: „Angesichts der ständig steigenden Zahl an unterzubringenden Personen müssen wir uns neu aufstellen.“

Zwei weitere Standorte für Flüchtlingsunterkünfte vorgesehen

Aktuell muss sich die Gemeinde um 70 Asylbewerber und 23 Obdach­lose kümmern. Laut Votum der Gremien sollen diese Personenkreise künftig getrennt untergebracht werden. Daher ist es erforderlich, die Obdachlosenunterkunft an der Hans-Reumann-Straße von bisher elf auf 25 Plätze zu erweitern. Dazu ist ein Anbau in fester Bauweise geplant.

Für die Aufnahme von Asylbewerbern sind neben den bestehenden und den bereits geplanten Unterkünften zwei weitere Standorte vorgesehen. Am weitesten ist das Projekt an der Ahornstraße, wo im Optimalfall bereits Ende des Jahres die ersten Flüchtlinge einziehen können. Während der Umbau des Hauses rechtlich kein Problem darstellt, ist die Containerunterkunft schwieriger zu realisieren. Die Politiker sprachen sich für einen Standort in der sogenannten Anbauverbotszone aus, die dank der Nähe zur A 23 besteht. „Der Landesbetrieb hat signalisiert, den Standort mitzutragen, wenn er nicht von Dauer ist“, so Radtke.

Die Kosten für die Containerunterkunft könnten bis zu 930.000 Euro betragen. Eine weitere Unterkunft könnte in Rellingen-Ort liegen. „Uns liegt ein Mietangebot vor“, so die Bürgermeisterin. Um welche Immobilie es sich handelt, will sie zunächst nicht preisgeben, da politisch noch nicht über die Annahme des Angebots entschieden sei. Radtke: „Wenn alle Standorte feststehen, werden wir alle Einwohner einladen und unser Gesamtkonzept vorstellen.