Tornesch. Wache mit zwölf Polizisten soll im Frühjahr 2016 geschlossen werden. CDU-Vertreter übergeben Montag Unterschriften an Vize-Polizeichef.

Die Uniform, die Torneschs CDU-Ortschef Reinhard Nürnberg am Sonnabend trug, war bis Mitte der 70er-Jahre Standard bei der Hamburger Polizei. Mehr als 40 Jahre sorgte der Kommunalpolitiker hauptberuflich für mehr Sicherheit. Jetzt sorgt sich der pensionierte Kripobeamte um die Sicherheit in Tornesch. Zusammen mit dem CDU-Stadtverband hatte er zu einer Demonstration gegen die für März 2016 geplante Schließung der Polizeiwache Tornesch aufgerufen.

Etwa 160 Personen trafen sich am Bahnhof und marschierten durch den Bahntunnel über die Ahrenloher Straße bis zum Sitz der Polizeiwache. Nürnberg und sein Stellvertreter Erhard Wasmann zeigten sich mit der Resonanz sehr zufrieden. „Das ist erst der Anfang“, betonen beide. Parallel hat die Partei eine Unterschriftenaktion in den örtlichen Geschäften gestartet.

Die ausgefüllten Listen sollen heute Abend Frank Matthiesen, dem Vize-Chef der Polizeidirektion Bad Segeberg, übergeben werden. Matthiesen steht von 19 Uhr an im Rathaus dem Hauptausschuss Rede und Antwort. Er wird dort vermutlich seine Pläne verteidigen, die in Tornesch stationierten zwölf Polizisten von März 2016 an in die Uetersener Wache zu integrieren.

„Tornesch braucht eine eigene Wache“, sagen dagegen Nürnberg und Wasmann. Sie verweisen darauf, dass die Einwohnerzahl der Stadt rasant steigt und aktuell von Tornesch aus auch Heidgraben und Groß Nordende mitbetreut werden. Eine Anfahrt der Beamten aus Uetersen würde im Ernstfall einen erheblichen Zeitverlust bedeuten und das Sicherheitsgefühl der Tornescher beeinträchtigen, so die Initiatoren. Sie könnten sich als Kompromissvorschlag einen verkleinerten Standort in Tornesch vorstellen, der zumindest tagsüber besetzt wäre. „Wichtig ist uns auch, dass hier bei uns keine Stellen im Polizeidienst gestrichen werden“, sagt Wasmann.