Wedel . Lange war es ruhig geworden um das städtische Grundstück am Kirchstieg und den umstrittenen Verkauf. Doch das könnte sich nun ändern.

Am Donnerstag machte eine knappe Mehrheit der Ratsmitglieder mit ihrem Beschluss den Weg frei für die Bebauung des Areals im Herzen der Stadt Wedel. Und bereits am Tag danach kündigten Anwohner und der verprellte Interessent Udo Möller juristische Schritten an.

Möller, der auf der Fläche mithilfe einer Investorengruppe ein Wohnprojekt für Alt und Jung realisieren wollte, hatte sich im Bieterwettbewerb gegen drei andere Kontrahenten durchgesetzt. Zum Kaufvertrag mit der Stadt kam es nie. Dafür kam der Zweitplatzierte, ein Wedeler Bauunternehmer, zum Zug.

Möller wirft der Stadtverwaltung vor, dass genau das von Anfang an gewollt und das Verfahren nie fair gewesen sei. „Ich habe die ganze Angelegenheit genau beobachtet und habe diese Entscheidung nur abgewartet“, so Möller im Abendblatt-Gespräch. „Ich werde dagegen vorgehen.“

Unter anderem wird mit dem Bebauungsplan, den CDU und WSI mit ihren Stimmen gegen alle anderen im Rat vertretenen Fraktionen beschlossen, nun doch ein anderer Weg für Baufahrzeuge und Rettungswagen vorgesehen, als noch zu Möllers Zeiten. Der hatte immer wieder darauf hingewiesen, dass die Rudolf-Höckner-Straße zu schmal dafür ist. Erst sehr viel später gab ihm das Katasteramt Recht.

Erstaunlich ist auch: Wedel kommt plötzlich für die Planungskosten auf, die mit 126.000 Euro beziffert werden. Möller dagegen sollte sie zahlen, wie aus einem dem Abendblatt vorliegenden Vertragsentwurf hervorgeht. Wedels Bürgermeister Niels Schmidt erklärte das am Donnerstag mit dem Ergebnis aus Verhandlungen mit den neuen Investoren. Das sorgt vor allem bei den Kritikern für weiteren Unmut.

Klar ist, dass auch die Anwohner in der Rudolf-Höckner-Straße nun rechtliche Schritte anstreben. Sie fürchten den zusätzlichen Verkehr.