Pinneberg. Das leer stehende DRK-Haus am Rehmen ist laut Pinnebergs CDU-Fraktionschef Andreas Meyer auch künftig keine Alternative für Flüchtlinge.

Die Pinneberger CDU hat sich in der Diskussion um das seit 2012 leer stehende DRK-Seniorenheim klar positioniert. Die Fraktion stehe zu dem Vorgehen der Stadtverwaltung, das Rote Kreuz auf die kostenlose Rückgabe des Grundstücks am Rehmen zu verklagen. DRK-Geschäftsführer Reinhold Kinle hatte trotz drohender juristischer Auseinandersetzungen das Angebot erneuert, am Rehmen gegen Miete Asylbewerber unterzubringen und während einer Begehung darauf hingewiesen, dass das Ex-Seniorenheim zeitnah von Flüchtlingen bezogen werden könnte. Für CDU-Fraktionschef Andreas Meyer kein Thema: „Es ist empörend, dass versucht wird, die Unterbringung von Flüchtlingen mit wirtschaftlichen Interessen des DRK zu vermengen.“

Politiker der Grünen hatten sich kürzlich ein Bild vom Zustand des 2012 wegen Unterbelegung aufgegebenen Seniorenheims machen können. Ihnen waren teilweise möblierte Zimmer und intakte Sanitäranlagen präsentiert worden. Meyer bezweifelt, dass Asylbewerber sofort ins Ex-Seniorenheim einziehen könnten. Er spricht von „selbsternannten Bauexperten“. Seine Quellen berichteten von „mangelnder Isolation, einer schlechten Heizung und verbautem Asbest“, so Meyer. Und weiter: „Es wird Gründe geben, warum das Haus aufgegeben wurde.“

1964 hatte die Stadt Pinneberg dem DRK das Grundstück unentgeltlich zum Zweck des Baus eines Pflegeheims überlassen. Einem Antrag des DRK, das Gebäude nach 2012 zu einer Altenwohnanlage umzugestalten, hatte die Politik eine Absage erteilt. Schon seit Juni 2013 hätten Stadt und DRK über die Zukunft des für Wohnbauinvestoren attraktiven Areals am Rand des Stadtwalds Fahlt gesprochen, so Meyer. Das Rote Kreuz habe jedoch auf seiner Forderung von 1,2 Millionen Euro für den Gebäudebestand beharrt. Meyer: „Jedes Verhandlungsangebot der Stadt wurde seitens des DRK abgelehnt.“ Er hofft jetzt, dass die Richter in der Auseinendersetzung um das Grundstück am Rehmen zügig entscheiden.

Ohnehin gebe es in der CDU eine eindeutige Haltung zum Thema Zentralunterkunft. Eine Belegung von 94 und mehr Flüchtlingen an einem Standort sei aus humanitären Gründen zu vermeiden. Die Christdemokraten stünden zum politischen Beschluss, die maximale Anzahl von Asylbewerbern in einer Unterkunft auf 40 festzulegen. Aktuell plant Pinneberg, für 1,6 Millionen Euro Wohnraum zu schaffen. Unter anderem sollen Container angeschafft und an der Müssentwiete aufgestellt werden. Auch eine Kita könnte umgebaut werden. Laut Rathaussprecher Marc Trampe laufen diesbezüglich die Planungen, obwohl Pinneberg noch auf einen genehmigten Etat 2015 warten muss – und insofern finanzpolitisch weitgehend gelähmt ist.