Helgoland. SPD-Bundestagsabgeordneter Rossmann kritisiert Alleingang des Landesamtes für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume beim Dünenvertrag

„Wenn über die Düne Verträge gemacht werden, gehört Helgoland unbedingt mit an den Tisch!“ Das fordert der SPD-Bundestagsabgeordnete Ernst Dieter Rossmann. Die Vergabe des Robben-Managements sei offenbar unglücklich gelaufen, sagte der Abgeordnete. Deshalb müssten jetzt zeitnah Gespräche mit allen Beteiligten stattfinden, um etwaige Missverständnisse aus der Welt zu schaffen. Wie berichtet, hatte die Gemeinde erst aus dem Abendblatt davon erfahren, dass das Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume (LLUR) und der Naturschutzverein Jordsand einen Betreuungsvertrag für Helgolands Düne abgeschlossen hatten. Entsprechend groß ist die Empörung auf der Insel.

Nach Überzeugung Rossmanns sollte die Suche nach einer gemeinsamen sachgerechten Lösung mit den Insulanern beim federführenden LLUR jetzt obenan stehen. Bürgerinformation, Moderation und Einbeziehung der örtlichen Gremien der demokratischen Selbstverwaltung gehörten bekanntermaßen zu den politischen Grundprinzipien von Umweltminister Robert Habeck. „Damit haben wir auch im Kreis Pinneberg bereits gute Erfahrungen gemacht“, so Rossmann. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass sein Ministerium ausgerechnet hier absichtlich eine Ausnahme machen will.“

Möglicherweise sei man in Kiel irrtümlich davon ausgegangen, dass die Einbeziehung der Unteren Naturschutzbehörde hinreichend sei, vermutet Rossmann. „Das ist aber, wie die Reaktionen vor Ort zeigen, keineswegs der Fall. Hier muss Kiel also nacharbeiten.“

Von vielen Inselbesuchen und Gesprächen mit Helgoländer Kommunalpolitikern und Aktiven aus dem Umweltbereich wisse er, wie wichtig den Insulanern Insel- und Umweltschutz seien, so Rossmann. „Naturschutz mit großer örtlicher Kompetenz hat hier lange Tradition. Ich kann mir deshalb nicht vorstellen, dass die Irritationen zwischen Helgoland, Umweltbehörden und dem Verein Jordsand sich nicht ausräumen lassen.“