Es war eine zähe Entscheidung, die einige Runden durch die politischen Gremien gedreht hatte und am Ende Fragen zurückließ. Doch seit Donnerstag steht fest: Das Hafenbecken am Businesspark wird saniert.

Wedel. Eine politische Mehrheit stimmte am Donnerstagabend in der Wedeler Ratsversammlung doch für die 1,25 Millionen Euro teure Sanierungsvariante. Das Hafenbecken der ehemaligen Ölraffinerie am Businesspark kann somit folgendermaßen saniert werden: Die Spundwand wird gekürzt und durch eine Steinschüttung stabilisiert. Gleichzeitig wird die bisherige Hafenmole, die laut Stadtverwaltung stark sanierungsbedürftig ist, abgerissen. Allein die SPD enthielt sich. WSI, FDP und die Grünen, die sich vor zwei Wochen gegen diesen Plan ausgesprochen hatten, votierten dafür. Möglich machte das ein Kompromissantrag der Liberalen.

Der enthielt einen weiteren Auftrag: „Die Verwaltung wird aufgefordert, alle erforderlichen Maßnahmen zu treffen, damit das Wedeler Elbufer östlich des Kraftwerksgeländes mittelfristig für Zwecke der Naherholung und des Tourismus attraktiv wird.“ Zudem solle die Verwaltung sicherstellen, dass eine Fähranbindung möglich bleibt. Besonders die FDP fürchtete, mit dem Rückbau nachfolgenden Generationen Möglichkeiten zu nehmen.

Wedels Bürgermeister Niels Schmidt machte deutlich, dass es nie um eine endgültige Gestaltung ging, sondern um die geforderte Sanierung des kontaminierten Bodens. Laut Berechnungen des projektbegleitenden Gutachterbüros strömen durch den Wedeler Sanierungsfall derzeit allein 15 bis 20 Kilogramm gelöste CKW (steht für Chlorierte Kohlenwasserstoffe) pro Jahr in Richtung Elbe. Hinzu kommen die Mineralölkohlenwasserstoffe und polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffe, für die bislang keine berechneten Mengen vorliegen.

Diesem Strom muss Einhalt geboten werden – das sehen auch die Grünen so. Für sie blieb die Frage nach dem Wie. Umso mehr, als am Donnerstag erneut Irritationen über Umbaudetails vor allem über die wegfallende Wasserfläche und das geschützte Süßwasserwatt aufkamen. Bürgermeister Schmidt versicherte den Grünen: „Es fällt keine Wasserfläche weg. Von einer Ausgleichsmaßnahme weiß ich nichts.“ Das wollte er schriftlich geben, was ihm schwerfallen wird. Denn bei der zuständigen Aufsichtsbehörde heißt es: „Für den Wegfall von Wasserflächen muss ein gleichwertiger Ausgleich geschaffen werden. Das betrifft auch die geplante Steinschüttung im Uferbereich“, so Holger von Thun, Chef der Umweltbehörde. Wie groß die Fläche ist, sei noch unklar. „Mit einer Beseitigung der Mole würde Wasserfläche geschaffen werden, die als Ausgleich herangezogen werden kann.“ Die Politiker hatten bereits im Vorwege die mangelnde Informationspolitik der Stadtverwaltung kritisiert.