Die Verunreinigungen des Bodens auf dem Wedeler Kraftwerksareal sorgen in der Rolandstadt für Kopfzerbrehcne. Quelle der Kontaminierung wohl Raffineriegelände, das aufwendig saniert werden muss.

Wedel. Was genau noch in den Tiefen des Wedeler Kraftwerksareals schlummert, ist bisher unklar. Klar ist, dass Vattenfalls Neubaupläne für ein Gaskraftwerk als Ersatz für das alte Steinkohlekraftwerk und die damit verbundenen Untersuchungen eine Bodenbelastung zutage förderte. In Wedel sorgt das für Kopfzerbrechen.

Aus einem dem Abendblatt vorliegenden Boden- und Zustandsbericht, der Teil des umfangreichen Genehmigungsverfahrens war, geht die Schadstoffbelastung hervor. Auf dem Industriegrundstück am Tinsdaler Weg wurden Mineralölkohlenwasserstoffe in erhöhter Konzentration sowie signifikante Verunreinigungen des Grundwassers durch leichtflüchtige halogenierte Kohlenwasserstoffe (LHKW) nachgewiesen, von denen einige als krebserregend gelten. Als mögliche Quelle wird das angrenzende ehemalige Raffineriegelände ausgemacht. Das ist heute im Besitz der Stadt Wedel und wird derzeit aufwendig saniert. Eine Millioneninvestition, die Wedel mithilfe einer umfangreichen Abstandszahlung des ehemaligen Grundstücksbesitzers Exxon stemmt. Allerdings ist die eben endlich.

Könnte Wedel für die Verunreinigungen in Regress genommen werden? Ist solch ein Fall in den Verhandlungen mit Exxon je einkalkuliert worden? War die Schadstoffbelastung auf dem Kraftwerksareal im Wedeler Rathaus überhaupt bekannt? All das und mehr wollten die Politiker am Donnerstag während der Ratssitzung wissen. Das Problem: „Das Gutachten liegt uns nicht vor, und es ist uns auch nicht bekannt“, erklärte Wedels Bürgermeister Niels Schmidt am Donnerstag den Ratsmitgliedern. Die Verwaltung wolle prüfen, inwieweit Wedel für die Sanierung auf dem Nachbarareal verantwortlich gemacht werden könne.