Die Türkische Gemeinde und das Jobcenter im Kreis Pinneberg bieten gemeinsam ein Programm für langzeitarbeitslose Migranten an. Es berücksichtigt die Besonderheiten bei der Jobsuche von Einwanderern.
Pinneberg. Mithilfe eines landesweiten Projektes will die Türkische Gemeinde Schleswig-Holstein Langzeitarbeitslose aus Einwandererfamilien in Lohn und Brot bringen. Kooperationspartner sind die Jobcenter Kiel, Neumünster und Pinneberg. Das Projekt richtet sich hauptsächlich an arbeitslose Einwanderer über 25 Jahren und soll die Grundlagen für Bewerbungen vermitteln sowie Besonderheiten bei Migranten auf Jobsuche, etwa die Überwindung von Sprachbarrieren oder Probleme mit der Anerkennung von Hochschulabschlüssen aus den Heimatländern, berücksichtigen.
Eine fünfköpfige Gruppe aus der Hauptstelle der Türkischen Gemeinde in Kiel kümmert sich um die Organisation des Projektes. Neben dem Jobcenter kooperieren mit den Initiatoren zudem die Handwerkskammer, die Industrie- und Handelskammer, aber auch von Migranten geführte Betriebe. In diesen würden, so Projektkoordinator Orhan Ünsal, „etwa 80 Prozent der Beschäftigten aus dem selben Land kommen wie der Arbeitgeber.“ Er hoffe auf eine Durchmischung, sprich: dass mehr Einheimische in Migrantenbetrieben arbeiten und andersrum.
In Pinneberg kümmert sich hauptsächlich Aysel Atasoy-Boyraz von der hiesigen Außenstelle um die bisher 24 Teilnehmer in dem Projekt. Neben Pinneberg gibt es entsprechende Kurse in Kiel und Neumünster. In vier Modulen stehen zum Beispiel eine Stärken- und Schwächenanalyse, Bewerbungsgrundlagen, der Umgang mit dem Computer und den üblichen Programmen sowie Deutsch am Arbeitsplatz auf der Agenda. Die Türkische Gemeinde betreut die Teilnehmer außerdem in der Vorbereitung von Vorstellungsgesprächen und in den ersten Monaten einer neuen Tätigkeit. Der ganze Kursus dauere etwa ein halbes Jahr, so Ünsal. Er rechne nicht damit, dass ein Teilnehmer länger als ein Jahr brauchen werde. Weitere Informationen im Internet auf www.tgsh.de.