Mit dem letzten der 48 Windräder des neuen Offshoreparks hatten die Installateure zu kämpfen. Probleme bereitete dabei allerdings nicht die Technik, sondern vor allem das Wetter.
Helgoland. Doch zum Jahreswechsel kann das Unternehmen RWE Innogy verkünden: „Alle Windkraftanlagen auf See sind errichtet.“ Die 48 Sechs-Megawatt-Anlagen sind mit rund 160 Metern Höhe vom Meeresspiegel bis zur Blattspitze höher als der Kölner Dom. Eine Gondel wiegt etwa 350 Tonnen und ist so groß wie ein durchschnittliches Einfamilienhaus. Jedes Rotorblatt ist über 60 Meter lang und wiegt laut RWE rund 23 Tonnen.
„Mit gleich zwei Installationsschiffen haben wir an der Fertigstellung der 48 Windkraftanlagen gearbeitet und außer der herkömmlichen Rotorsternmontage erstmals die Rotorblätter der 6-Megawatt-Turbine auf See auch einzeln an der Nabe angebracht“, erklärt Marcel Sunier, Projektdirektor für den Windpark Nordsee Ost bei RWE Innogy. „In nur sieben Monaten konnten wir die Turbineninstallation erfolgreich abschließen. Ziel ist nun, die Windkraftanlagen sukzessive ans Netz anzuschließen.“ Die erste Anlage habe bereits den Probebetrieb aufgenommen und speist konstant Strom ins Netz ein.
RWE baut einen von drei Windparks, die vor der Insel Helgoland entstehen. Das Unternehmen rechnet mit einem Start des kommerziellen Betriebes der Anlage im Frühjahr 2015. Der Windpark Meerwind Süd/Ost ist seit Anfang September mit ersten der in diesem Fall 80 Anlagen ans Netz gegangen. Aufgrund von Wetterproblemen und Verzögerungen bei der Übergabestation „Helwin 1“, die ein Jahr später vom Hersteller installiert wurde, hatte sich der ursprünglich für 2013 geplante Start deutlich verspätet.
Der dritte Offshorepark von E.on umfasst ebenfalls 80 Turbinen. Das Unternehmen rechnet damit, dass der Park Amrumbank West im Herbst 2015 ans Netz geht. Sowohl E.on als auch RWE geben an, dass ihre Windkraft-Parks jeweils etwa 320.000 Haushalte pro Jahr mit Strom versorgen werden. Wind MW spricht sogar von 360.000 Haushalten.