Auftritte sind sie gewöhnt, aber jetzt fiebern sie einer Show entgegen, die die größte ihres Lebens werden könnte. Die Maniacs sind bei der letzten Sendung von „Wetten, dass..?“ am 13. Dezember dabei.
Elmshorn. Eines ist klar: Egal, ob die Cheerleader ihre Wette gewinnen oder verlieren, es wird die größte Show ihres Lebens werden. Denn bei der letzten Ausgabe von „Wetten, dass..?“, die wohl deutlich mehr als zehn Millionen Zuschauer am Fernsehbildschirm verfolgen dürften, sind die Elmshorner Maniacs dabei. Seit Monaten bereiten sie sich auf diesen Auftritt vor, bei dem die 14 Team-Mitglieder beweisen wollen, dass Cheerleading weit mehr als die „nette Deko“ am Spielfeldrand ist.
Etwa zwei Minuten und 30 Sekunden haben sie dafür Zeit. Denn solange soll ihre Wette am Sonnabend, 13. Dezember, dauern. Um was es dabei genau geht, darf Maniacs-Sprecherin Sylvia Nowak auf Bitte des ZDF nicht verraten. Aber sie kann erzählen, wie es überhaupt soweit kam. „Das Team hatte die Idee während eines Trainingslagers“, so Nowak. Die Mädels übernachteten in einer Sporthalle, was sie schon öfter getan haben. In manchen Fällen wie in diesem müssten sie dafür die Bewegungsmelder für die Hallenbeleuchtung ausschalten. Das funktioniere nur mit etwas Anstrengung und mit Hilfsmitteln wie Handtüchern, die darüber geworfen werden. Daraus entstand die Wette, die die Cheerleader Karika Darumi, 16, und Lotta Matthiesen, 15, beim ZDF einreichten.
Dort kam die Idee so gut an, dass die Elmshorner Mädels nun in der letzten „Wetten, dass..?“-Sendung live vor einem Millionen-Publikum auf Wäsche fliegen werden. Aufgrund ihres Alters müssen sie als eine der ersten an diesem Abend auftreten. Später, wenn der letzte Wettkönig gekürt wird, dürfen nur die über 18-Jährigen auf der Bühne stehen. Die anderen müssen dahinter mitfiebern, wo allerdings so einige prominente Gäste anzutreffen sein dürften. Denn bei der letzten Show des TV-Dauerformats werden Schlagerstar Helene Fischer, die Bands „Unheilig“ und „Die Fantastischen Vier“, die Komiker Otto Waalkes, Olli Dittrich, Michael Bully Herbig sowie die Schauspieler Wotan Wilke Möhring, Ben Stiller, Til Schweiger und Boxer Wladimir Klitschko sowie Ski-Olympiasieger Hermann Maier erwartet.
Wer von ihnen der Wettpate für die Elmshorner Cheerleader wird, steht erst kurz vor der Sendung fest. Klar ist dagegen, dass die Maniacs am Mittwoch gen Nürnberg aufbrechen, von wo aus die Sendung diesmal übertragen wird. Für Donnerstag und Freitag sind die Testdurchläufe vorgesehen. Erste Kameraerfahrungen haben die Cheerleader bereits gesammelt. Sie haben die benötigten Einspieler und Werbespots abgedreht und dabei Eindruck bei den angereisten Technikern hinterlassen, wie Nowak stolz berichtet. „Der Sport stellt große Herausforderungen an den Körper. Die Mädels müssen topfit sein“, erklärt die Koordinatorin für die Cheerleader der American Footballer „Elmshorn Fighting Pirates“. Doch nicht nur körperlich wird ihnen einiges abverlangt. Sie müssen turnen und tanzen können, ein Gefühl für Rhythmus entwickeln. Für die akrobatischen Übungen bedarf es aber auch Mut, und sie müssen Schmerzen wegstecken können, wenn einmal etwas daneben geht.
Dass Cheerleading eben sehr viel mehr als Jubelbeiwerk für die Footballer ist, beweist auch das Trainingspensum. Zwei- bis dreimal die Woche trainieren die Mädels, die jetzt bei der „Wetten, dass..?“-Show dabei sein werden. Zudem gibt es noch die „A- und B-Jugend“ sowie die Kinderabteilung in Elmshorn. Die Altersgruppe der Mädchen hat zusätzliche Trainingseinheiten am Wochenende, und ihnen wird von den Trainern empfohlen, regelmäßig ins Fitnessstudio zu gehen. Da bleibt nicht mehr viel Zeit für anderes. Aber das viele Training ist laut Nowak der beste Schutz beim Fallen, wenn die Übung nicht klappt. „Wir wollen zu den besten Zehn in Deutschland gehören. Das ist Leistungssport, auch wenn es noch als Hobby zählt. Entweder liebt man Cheerleading oder man muss es sein lassen“, sagt Nowak.
Auch wenn die Cheerleader es am Sonnabend von 20.15 Uhr an mit ihrem Wäscheprojekt trotz des vielen Trainings nicht schaffen sollten, sie haben die Chance, der von den Zuschauern telefonisch gewählte Wettkönig zu werden. Das damit verbundene Preisgeld würden die Elmshorner Maniacs zu gern mit nach Hause nehmen. Denn sie wissen genau, wofür sie es verwenden wollen: für ihren Sport. Um genau zu sein fürs Training. Denn bislang müssen sie aus Turnmatten ihre Wettkampfbühne zusammenbauen. Das birgt laut Nowak Stolpergefahren. Bei Meisterschaften wie der am 7. März, für die sie ein halbes Jahr intensiv trainieren, gibt es spezielle Spingfloors. Dieser Boden ist gefedert. Genau so etwas möchten die Maniacs sich anschaffen. Dafür wollen sie alles geben. Nowak verspricht: „Die Mädels werden, ob sie gewinnen oder verlieren, auf jeden Fall eine super Show hinlegen.“