Bauausschuss diskutiert über die Bauweise der geplanten Flüchtlingsunterkunft an der Pinneberger Straße 54. Neben der Feuerwache in Egenbüttel sollen Asylbewerber einziehen
Rellingen. Wenn der Rellinger Bauausschuss an diesem Dienstag um 19 Uhr im Rathaus zur Sitzung zusammenkommt, müssen sich die Kommunalpolitiker mit einem sensiblen Thema befassen. Die Gemeinde muss weitere Unterkünfte für Asylbewerber bereitstellen und hat das Grundstück neben der Egenbüttler Feuerwache an der Pinneberger Straße 54 ins Visier genommen. Es gehört der Gemeinde, das dort stehende, ehemalige Lehrerwohnhaus ist marode und soll einer Containerunterkunft analog der an der Tangstedter Straße weichen.
Während Bedarf und Standort unstrittig sind, könnte die Bauweise der Unterkunft zum Zankapfel werden. Die SPD spricht sich per Antrag gegen die Containerlösung aus und verweist auf die Nachbarstadt Hamburg, wo Unterkünfte in der Modulbauweise sowie der Holzrahmenbauweise realisiert werden. Die Module werden in Schnelsen neben der Moschee errichtet, Unterkünfte in Holzrahmenbauweise entstehen zurzeit am Poppenbüttler Weg.
Der Vorteil beider Varianten gegenüber Baucontainern ist aus Sicht der SPD, dass sie schneller als Container umsetzbar wären, später für den sozialen Wohnungsbau genutzt werden können und nicht wieder abgebaut werden müssen. So wäre der finanzielle Mehraufwand, der aus Sicht der Sozialdemokraten ohnehin nicht erheblich ist, „eine Zukunftsinvestition für bezahlbaren Wohnraum“, heißt es in dem Antrag. Für die Genossen wirken Container sozial abweisend. Sie wären dem Status der benachbarten Wohngebiete, in dem viele junge Familien leben, abträglich. In diesem Fall müssten die Eltern ihren Kindern erklären, dass es eine Zwei-Klassen-Gesellschaft bei der Unterbringung von Menschen gebe.