Jüngste Prognose der Wedeler Stadtverwaltung geht von 20,6 Millionen Euro Kosten für den Hafenumbau aus. SPD und Grüne unterstützen Antrag der Linken zur Kostendeckelung, scheitern aber an politischer Mehrheit.
Wedel. Bei 22 Millionen Euro muss Schluss sein – das sehen zumindest die Sozialdemokraten und die Grünen in Wedel so. Sie schlossen sich damit am Dienstagabend im Planungsausschuss einem Antrag der Linken auf Deckelung der Kosten für den Hafenumbau an. Durchsetzen konnten sie sich mit ihrer Forderung gegen die Stimmen von CDU, WSI und FDP aber nicht. Dabei liegt die Summe knapp sechs Millionen Euro über den Kostenschätzungen zu Beginn des Umbaus vor knapp einem Jahr und 1,4 Millionen Euro über den jüngsten Prognosen.
Kontaminierter Boden, Bauschutt, eine aufwendigere Kampfmittelsondierung und Statikprobleme bei der Pfahlgründung: All das trieb die Kosten des Großbauprojekts in die Höhe. Die jüngste Prognose der Wedeler Stadtverwaltung geht von 20,6 Millionen Euro allein für den Hafenumbau aus.
„Jetzt die Kosten zu deckeln, ist zwei Jahre zu spät“, kritisierte Martin Schumacher (FDP) den Vorstoß. WSI-Vertreterin Anette Wente sprach von politischer Verantwortung. „Wir haben zum dem Projekt Ja gesagt.“ Jetzt müsse man auch dazu stehen. „Jedem Bauherren ist bewusst, dass sein Haus teurer wird.“ Dass die erste Zahl meist eine Selbstlüge sei und Projekte dieser Art immer eher teurer als billiger würden, räumte Olaf Wuttke (Grüne) ein. Aber: „Bei einer Nachforderung in einem siebenstelligen Bereich allein in 2014 fehlt uns das Verständnis. Wir sind in der Verantwortung denen gegenüber, deren Geld wir hier ausgeben.“ Das sehen auch die Sozialdemokraten so. „Wir müssen uns mit einer Begrenzung der Ausgaben befassen. Wir haben hier eine kleine Elbphilharmonie“, so Rüdiger Fölske.
Klar ist, dass die Pläne nicht weiter abgespeckt werden können. Bereits jetzt wird auf einen Parkplatz, den Weg zum Strandbad sowie die Deichverlagerung verzichtet. „Wir haben alles getan, was wir konnten. Ich sehe keine Einsparmöglichkeiten mehr“, erklärte Wedels Bauamtschef Klaus Lieberknecht. Zudem drängt die Zeit. Der Umbau muss im September 2015 fertig sein. Dann läuft die Förderperiode aus und Wedel droht eine Rückzahlung der bereits geflossenen Zuschüsse.