Aktivisten wollen Druck auf die Landesregierung in Kiel ausüben und Unterschriften sammeln. Sie fordern mehr Zughalte für die Stadt vor den Toren Hamburgs
Tornesch. Eine Gruppe von Aktivisten in der Stadt Tornesch hat eine Bürgerinitiative (BI) gegründet, die Druck auf die Deutsche Bahn, die Landesverkehrsservicegesellschaft LVS und auf die schleswig-holsteinische Landesregierung ausüben will.
Der Hintergrund für die Gründung der Bürgerinitiative ist die seit Jahren von der Stadt beklagte schlechte Bahnanbindung Torneschs, die dem Bedarf der Bahn- und Berufspendler nicht gerecht werde. Die Stadt, die potenziell für 40.000 Einwohner in der Region als Bahnhof dient, fühlt sich von der LVS und von Kiel bei den Verkehrsplanungen übergangen. Die vorhandenen Zugverbindungen seien, so die Stadt, an den Grenzen der Kapazitäten, daher sei eine bessere Taktung notwendig. Die LVS habe die notwendige Stärkung der Bahntaktungen konsequent verweigert.
Gisela Hüllmann hat daher gemeinsam mit Gerhard Quast, Detlef Knorr und Christine Sosna die Bürgerinitiative „Dorfbahnhof? Nein Danke!“ ins Leben gerufen. Die Gruppe, die bereits seit Wochen die Bürgerinitiativengründung geplant hatte, ist damit dem in der vergangenen Sitzung des Umweltausschusses geäußerten Wunsch von Stadt und Politik nachgekommen, eine Bürgerinitiative zu gründen, damit die Interessen der Stadt und ihrer Bürger in Kiel berücksichtigt werden. Bürgermeister Roland Krügel hatte die Gründung angeregt, weil die Stadt bei LVS und Landesregierung „mit ihrem Latein am Ende angekommen“ sei. Eine Bürgerinitiative, so hieß es im Ausschuss, könne neue Impulse geben und den Bürgerprotest in Kiel deutlich machen.
Die BI will nun erreichen, dass mehr Regionalexpresszüge in Tornesch stoppen. Dies hatte auch ein von der Stadt in Auftrag gegebenes Gutachten empfohlen. Daher werden jetzt Unterschriften gesammelt. 10.000 davon will die Bürgerinitiative am Bahnhof in den kommenden Wochen einholen. Die Liste soll dann in Kiel vorgelegt werden.
Torneschs Parteien und die Verwaltung haben signalisiert, dass sie die Unterschriftensammlung unterstützen werden. Die Stadt wolle der BI notfalls bei der Aktion helfen. Interessenten für die BI melden sich bei Gisela Hüllmann unter Telefon 04122/515 25.