Die Uetersener Bürgermeisterkandidaten Andrea Hansen, SPD, Andreas Faust, CDU, und Bernd Möbius (parteilos) haben am Freitag 130 engagierten Zehntklässlern und potenziellen Jungwählern Rede und Antwort gestanden.
Uetersen. Die Uetersener Bürgermeisterkandidaten Andrea Hansen, SPD, Andreas Faust, CDU, und Bernd Möbius (parteilos) haben am Freitag 130 engagierten Zehntklässlern und potenziellen Jungwählern in der Uetersener Rosenstadtschule Rede und Antwort gestanden. Die Schüler hätten in der Vorbereitung gelernt, so Schulleiter Wolfgang Balasus einleitend, dass die politischen Entscheidungen zwar von der Ratsversammlung getroffen werden und vom Bürgermeister umzusetzen seien. Dennoch müsse diese oder dieser eine charismatische und führungsstarke Persönlichkeit sein. Daher habe er die drei aussichtsreichsten Kandidaten eingeladen.
Bei der Frage, wie das gute Zusammenleben der Kulturen zu gewährleisten sei, brachte Faust das Thema Moscheebau ins Spiel. Er setze auf einen breiten Dialog mit allen Beteiligten, sagte er, wenn eine solch gravierende Veränderung in der Stadt anstehe. Hansen sagte, dass es bereits seit einigen Jahren Gespräche über die Standortfrage für die Moschee gebe. „Wir müssen erst einmal ein geeignetes Grundstück finden, das ist nicht so einfach.“ Möbius wies hin auf „100 Nationen, die in der Stadt leben“ und warb für das von den Grünen initiierte Integrationskonzept.
Zur Frage nach der Einschätzung der eigenen Kompetenz sagte Hansen, dass sie als Bürgermeisterin gute Arbeit für die Stadt geleistet und viele Jahre Verwaltungserfahrung habe. Faust brachte sein Studium als Verwaltungsfachwirt ein und verwies auf breite juristische und betriebswirtschaftliche Kenntnisse, die ihm seit 25 Jahren in der Verwaltungsleitung von Vorteil seien. Er habe einfach Lust auf den Job, sagte Möbius, sehe sich als guten Teamspieler und sei der Richtige, um Transparenz zu schaffen.
Bei der Frage einer Schülerin nach der Schaffung von Wohnraum verwiesen alle drei auf die nötige Verdichtung der vorhandenen Bebauung in der Innenstadt, dort sei man aber auch auf die Bereitschaft von Privateigentümern angewiesen. Und was wollen die Bewerber für die Jugend tun? Da gebe es eine Menge, sagte Hansen. Vom Jugendkompass über Rock-Ambulanz bis zum Lehrstellen-Infotag, nicht zu vergessen das Jugendcafé. Letzteres brachte auch Faust ins Spiel, warb für die Teilnahme am Jugendbeirat und forderte eine bessere Breitbandversorgung.
Auch ihre Stärken und Schwächen nannten die Kandidaten: Hansen sieht sich stark in der Arbeit mit Menschen, Faust im ergebnisorientierten Dialog und Möbius mit seinem öffentlichen Engagement. Hansen schwächelt, wenn es um Erdnussflips geht, Faust beklagte seinen hohen Kaffeekonsum, und Möbius, dass er zu offen, vielleicht auch mal naiv sei. Alles in allem eine erfrischende Diskussionsrunde, die Hoffnung auf eine hohe Wahlbeteiligung der Zehntklässler macht.