Seit Anfang Mai modernisiert der Elmshorner Männerturnverein seine Sportstätten. Die Halle des Vie Vitalis ist bereits in Betrieb, die vereinseigene Sporthalle soll Anfang 2016 fertig sein.
Elmshorn. Noch bis Ende 2015 muss der Elmshorner Männerturnverein (EMTV) improvisieren – dann soll die umfangreiche Modernisierung des Vereinsgeländes am Koppeldamm abgeschlossen und zwei neue Sporthallen gebaut sein. Anfang der 1960er-Jahre bauten Mitglieder des Vereins die alte Sportstätte auf, die vor kurzem abgerissen wurde. Eigenhändig wurde die Baugrube ausgehoben, gemauert und viel Herzblut in das Vereinsgebäude gesteckt. „Einige der Bauhelfer sind noch heute im Verein aktiv. Trotz leichter Wehmut freuen sie sich sehr auf die neuen Anlagen“, erzählt Mark Müller, Geschäftsführer des EMTV.
Seit Anfang Mai 2013 sind Bauarbeiter mit schwerem Gerät auf dem Gelände des Sportvereins zugange. Mittlerweile haben sie den ersten von zwei Bauabschnitten bis auf kleinere Restarbeiten abgeschlossen. „Wir hatten Glück mit dem Winter. Das milde Wetter bereitete keinerlei Schwierigkeiten und wir sind noch sehr gut im Zeitplan“, sagt Müller. Die neue, etwa 400 Quadratmeter große multifunktionale Einfeld-Halle des vereinseigenen Bewegungszentrums Vie Vitale ist bereits in Betrieb. Mit dem zweiten Bauabschnitt wurde auch schon begonnen und die alte Sporthalle abgerissen. Dort, wo einst das Herzstück des Vereins stand, ist nun eine 40 mal 70 Meter große Sandfläche, auf der die neue Zweifeld-Halle mit integriertem Gymnastikraum, der Vereinsgastronomie, Umkleiden und Büroräumen für die Verwaltung gebaut werden soll. Das rote Haus, in dem die Geschäftsstelle untergebracht ist, sowie Teile der alten Umkleidekabinen, die als Übergangslösung zur Verfügung stehen, werden im letzten Schritt abgerissen, und es wird Platz für bis zu 90 Parkplätze geschaffen.
Knapp 60 Prozent der Aktivitäten können von der alten in die neue Halle des Vie Vitale verlegt werden, die Handballer trainieren dagegen beispielsweise in den Sporthallen der Spielgemeinschaft „Elmshorner Handball Team“. Lediglich für die Jedermannsport-Gruppe der Herren, die sich donnerstags trifft, muss noch eine Ausweichmöglichkeit gefunden werden: „Donnerstags Abend ist eine beliebte Sportzeit. Wir hoffen, dass wir Platz in einer der städtischen Sporthallen finden“, so Müller. Der Rasenplatz des Vereins kann wie gewohnt von Fußballern, Footballern und anderen Außensportlern genutzt werden, die Tennisanlage ist ebenfalls nicht von den Bauvorhaben betroffen.
Platzprobleme gibt es allerdings bei den Umkleidekabinen. Da die Umkleiden für die Außensportlern den Abrissmaßnahmen zum Opfer gefallen sind, müssen sich die Sportler ersatzweise in den alten Hallenumkleidekabinen umziehen und duschen. Vorher standen sieben Kabinen zur Verfügung, jetzt sind es nur noch zwei. Für eine komplette Mannschaften ist dort viel zu wenig Platz. „Vor allem unser Fußball-Jugendwart Joachim Tell ist bemüht, für Training und Punktspiele auf die städtischen Anlagen auszuweichen, damit keine Engpässe entstehen“, so Müller.
Ende 2010 hatte der damalige Vereinsvorstand den Plan, die Sportstätte im Herzen Elmshorns aufzugeben, das Grundstück als Bauland zu verkaufen und eine über zehn Millionen Euro teure neue Anlage am Rande der Stadt zu errichten. Dieses Vorhaben wurde jedoch mit großer Mehrheit von den Mitgliedern abgelehnt. Jetzt wird das Bauprojekt auf dem traditionellen Vereinsgelände insgesamt rund 5,8 Millionen Euro kosten. In die neue Halle des Bewegungszentrums wurden bereits 900.000 Euro investiert, die neue Zweifeld-Halle wird für etwa 4,9 Millionen Euro gebaut. Finanziert wird zur Hälfte durch öffentliche Zuschüsse von Stadt, Kreis und Landessportverband, die andere Hälfte steuern die Mitglieder mit ihren Beiträgen bei. In zwei Stufen wurden die Beiträge für Erwachsene um einen Euro auf 18 Euro monatlich erhöht. Kinder bis 10 Jahre zahlen jetzt 8,50 Euro (vorher acht Euro), Jugendliche bis zum 18. Lebensjahr trainieren für 11 Euro im Monat (vorher 10,50 Euro).
Kommende Wochen sollen die Arbeiter das Baufeld betonieren und mit den Rohbauarbeiten für die neue Zweifeld-Halle beginnen. Die Außenwand der alten Umkleidekabine wird verkleidet und wetterfest gemacht. Mark Müller hofft, dass bis zum Winter 2014 der Außenbau fertiggestellt werden kann: „Wenn bis dahin alles dicht ist, sind wir entspannt, was die weitere Planung angeht, und der EMTV kann modernisiert ins Jahr 2016 gehen.“