Mit großer Mehrheit hat sich der Pinneberger Kreistag für ein Verbot ausgesprochen. Die Region sei zu dicht besiedelt, um Öl oder Gas durch Fracking zu fördern. Abgeordnete befürchten unkalkulierbare Risiken.
Kreis Pinneberg. Mit großer Mehrheit hat der Pinneberger Kreistag eine Resolution verabschiedet, die sich „gegen jegliche Förderung von Öl und Gas aus fossilen Lagerstätten durch das Fracking-Verfahren im Kreisgebiet“ richtet. Die dicht besiedelte Region eigne sich nicht, um Energieressourcen im Boden aufzuspüren oder gar zu fördern, heißt es in dem Beschluss. Eine mögliche Öl- und Gasförderung würde dem Landschafts-, Natur- und Wasserschutz zuwiderlaufen und zu „unzumutbaren weiteren Belastungen“ führen.
„Die Risiken sind nicht kalkulierbar“, sagte Grünen-Abgeordneter Helmuth Kruse. Die Gefahr, dass durch das Pumpen von hochtoxischen Chemikalien ins Erdreich, um Erdöl und Erdgas aus Schiefer und anderen Bodensedimenten herauszuspülen, Gift ins Trinkwasser oder ins Abwasser gelange, sei groß. Dies könne den Bürgern nicht zugemutet werden.
Hintergrund der Resolution, die einige Gemeinden im Kreis in ähnlicher Form verabschiedet haben, ist die erteilte Erlaubnis des Bergbauamtes in Niedersachsen, hier nach Öl- und Gasreserven suchen zu dürfen. Eine Genehmigung zum Bohren und Fördern gibt es noch nicht. Lediglich eine Handvoll CDU-Abgeordnete um Michael Kissig aus Wedel wollte den Beschluss nicht mittragen, weil dieser für „ein generelles Verbot von Fracking in Deutschland“ stehe. Die meisten CDU-Abgeordneten aber stünden hinter der Resolution, sagte Hiltraud Ritter, CDU.