Im Kreis Pinneberg, vor allem im Norden, regt sich Widerstand gegen die Rohstoffgewinnungsmethode Fracking. Hierbei werden giftige Chemikalien ins Erdreich gepumpt. Bokholt-Hanredder verabschiedet Resolution.
Kreis Pinneberg. Der Widerstand der Kommunen im Norden des Kreises gegen das drohende Ausbeuten von Kohlenwasserstoffen im Erdreich im Raum Elmshorn und Barmstedt formiert sich. Als Erster hat jetzt der Gemeinderat von Bokholt-Hanredder eine Resolution verabschiedet, die Kreis, Land und Bund auffordert, sämtliche Formen des sogenannten Frackings zu verbieten, bei dem giftige Chemikalien ins Erdreich gepumpt werden. Auch die Erkundung fossiler Rohstoffe solle unterbleiben, die die Landesregierung und das zuständige Bergbauamt in Clausthal-Zellerfeld jetzt für diese beiden Gebiete erlaubt haben.
Bürgermeister Wolfgang Mohr begründet diesen Beschluss der Gemeinde, unbedingt verhindern zu wollen, dass hier nach Erdöl und Erdgas gebohrt werden darf. Der Amtsausschuss des Amtes Rantzau werde demnächst eine gleichlautende Resolution verabschieden, erklärt Verwaltungsleitender Beamter Heinz Brandt. „Darin sind sich alle zehn Gemeinden einig.“
Ministeriumssprecherin Nicola Kabel betont, dass die Landesregierung es nicht verhindern konnte, dass beantragende Firmen die geologischen Daten auswerten dürfen. Das bedeute aber nicht, dass diese Eingriffe im Boden vornehmen dürften. Diese Genehmigungen würden auf Antrag extra erteilt. Die Landesregierung wolle dies verhindern, indem sie den Landesentwicklungsplan ändere. Dann könnte dergleichen vier Jahre nichts passieren. Besser wäre aber ein bundesweites Verbot von Fracking, für das sich die Landesregierung im Bundesrat einsetze.