Lina Fischer, 23, ist mit dem Straßenfestival Comedy & Arts quasi aufgewachsen. Heute wählt sie die Künstler selbst aus und engagiert sie für das Spektakel in der Pinneberger Fußgängerzone.
Pinneberg. Als Projektmanagerin der Hamburger Agentur bwp Festival&Event hat Lina Fischer in diesen Tagen alle Hände voll zu tun. Die 23 Jahre alte, gebürtige Halstenbekerin zeichnet federführend für die Organisation des Straßenfestivals Comedy & Arts in Pinneberg verantwortlich. Es geht am kommenden Wochenende, 24. und 25. Mai, über die Bühne. In der Kreisstadt werden nicht weniger als 25.000 Besucher erwartet.
Welche Künstler in diesem Jahr das Publikum amüsieren und verblüffen dürfen, hat Lina Fischer entschieden. Ihr obliegt es auch, die Clowns, Zauberer, Artisten und Komödianten zu betreuen. Lina Fischer: „Ich habe mir als Kind das Festival immer angeschaut und jetzt bin ich schon das vierte Mal im Organisations-Team dabei.” Ihr Kollege Niels Janneck, der bisher als Projektmanager die Organisation von Comedy & Arts leitete, steht Fischer in diesem ersten Jahr ihrer Federführung noch zur Seite. Danach wird sich der 38-Jährige bei der Agentur, die unter anderem das Straßenfest in Hamburg-Eppendorf organisiert, um andere Projekte kümmern.
Fischer ist in Halstenbek aufgewachsen und hat im Jahr 2010 an der Pinneberger Johannes-Brahms-Schule ihr Abitur gemacht. Danach machte sie bei „bwp“ eine Ausbildung zur Veranstaltungs-Kauffrau und wurde im Anschluss auch von der Agentur übernommen, die seit Jahren mit der Organisation von Comedy & Arts beauftragt ist.
„Das Pinneberger Straßentheater-Spektakel hat sich über die Jahre zu einem angesehenen Festival gemausert”, sagt Lina Fischer. Sie muss es wissen, denn die Beliebtheit der Veranstaltung ist auch daran abzulesen, welche und wie viele Künstler sich bewerben. „In diesem Jahr haben sich 60 Künstler aus dem In- und Ausland für einen Auftritt in Pinneberg auf unserer Internet-Plattform KultNet gemeldet.”
Daraus hat Fischer die Künstler ausgesucht, die „etwas Interessantes, etwas Markantes haben und am besten in den Rahmen passen”. Darüber hinaus müsse die Mischung stimmen. Für das diesjährige Comedy & Arts wurden neben Straßenkünstlern aus Deutschland auch solche aus Spanien, der Schweiz, Italien und Venezuela ausgewählt.
Einen Künstler entdeckte die junge Projektmanagerin selbst: „Den jungen Herrn Strunk beispielsweise haben wir auf seiner Abschluss-Show der Akrobatik-Schule gesehen und ihn dann nach Pinneberg eingeladen. Für einige Künstler ist das Festival auch ein Karrieresprungbrett.”
Bereits im November und Dezember beginnt in der Agentur jeweils die Vorbereitung auf das nächste Event. „Dann kommunizieren wir unser Projekt schon im Netz, kurze Zeit später folgt dann die Ausschreibung”, sagt Lina Fischer. Künstler, die sich für das Festival 2015 bewerben wollen, müssen sich rechtzeitig auf der Internetplattform anmelden.
Nach der Auswahl der Straßen-Akteure geht die Arbeit für das Projekt-Team richtig los. Pressematerial muss zusammengestellt werden, alles muss mit dem Stadtmarketing Pinneberg abgestimmt werden, das das Festival veranstaltet.
Vor dem Festival gilt es dann, sich um die ankommenden Künstler zu kümmern. Sie werden im Hotel Weidenhof untergebracht, in dem sie während des Wochenendes wohnen.
„Sie erhalten alle eine Antritts-Pauschale sowie Unterkunft und Verpflegung“, sagt Lina Fischer. „Darüber hinaus gehen die Einnahmen aus dem Verkauf der Pinnies komplett an die Künstler.”
Das Festival wird seit einigen Jahren nicht mehr als Wettbewerb organisiert. Stattdessen wird ein Publikums-Liebling gekürt. Die Zuschauer können für je einen Euro die Pinnies erwerben. Das sind rote Chips, die sie den Clowns, Akrobaten und Komikern nach den Auftritten in deren Hüte oder Koffer werfen. Wer die meisten Pinnies sammelt, steht am Ende als Liebling fest. Den jeweils erspielten Betrag erhalten die Künstler als Gage. Fischer ist sich sicher: „Das diesjährige Comedy & Arts wird wieder ein tolles Spektakel. Die Besucher können sich auf tolle internationale Künstler freuen, und vor allem die Kinder kommen auf ihre Kosten.”