Der Druck auf den Kreis soll erhöht werden, damit die Entlastungsstraße nun doch gebaut wird. Beschlüsse von 2007 bis 2009 sind aufgehoben. Nur die FDP hält eine Entscheidung für verfrüht.
Tornesch. Die SPD und die CDU haben in Sachen K22 einen Schulterschluss geübt. Gemeinsam haben sie jetzt im Bauausschuss die bisher vom städtischen Rat verabschiedeten Beschlüsse, die unter anderem Alternativrouten für die Kreisstraße vorsehen, aufgehoben. Zugleich haben die Parteien mit ihrem gemeinsamen Beschluss Einigkeit erzielt, um den Kreis in die Pflicht zu nehmen und den Druck für den Bau der Trasse zu erhöhen. So hat die Stadt mit der jetzigen Resolution etwa den Ausbau des Wischmöhlenwegs, in Richtung Uetersen, für den der Kreis zuständig ist, wieder zur Priorität erklärt.
Von SPD und CDU wird nun gefordert, dass die K22 inklusive der Bahnquerung bei Esingen in einem Zug gebaut wird. Lediglich die FDP stimmte gegen die Resolution, weil der Verkehrsentwicklungsplan der Stadt Tornesch noch nicht vorliege. Daher sei eine Entscheidung verfrüht.
Der Bau des 30 Millionen Euro-Projektes sollte nach mehreren Verzögerungen in diesem Jahr beginnen. Weil das Land und die Bahn aber noch kein Grünes Licht gegeben haben und wichtige Entscheidungen beider beteiligten noch ausstehen, ist das Projekt einmal mehr auf unbestimmte Zeit verschoben worden. Tornesch und Uetersen fordern vehement den Bau der K22, um beide Städte verkehrlich zu entlasten.
Mit der Aufhebung der K22-Beschlüsse aus den Jahren 2007 bis 2009 positioniert sich der Rat auch gegen die Interessengemeinschaft Südtangente K22 Esingen-Tornesch, die die K22 zwar wünscht, aber auf einer anderen als der bisher anvisierten Trasse. Die IG Südtangente hatte zuletzt eine komplette Neuplanung für das Projekt gefordert, weil die Pläne der K22 verkehrlich und städtebaulich überkommen seien.