Nach dem Ärger ums Stadtfest: Einmal pro Jahr wird in Schenefeld gefeiert. Um einen Ausfall zu verhindern wird, werden Gespräche geführt. Anders sieht es mit dem Weihnachtsmarkt aus, der steht auf der Kippe.
Schenefeld/Barmstedt Ist denn schon wieder Weihnachten? Nein, das nun doch nicht. Aber in Schenefeld befassten sich die Mitglieder des Hauptausschusses am Dienstagabend mit dem sehr winterlichen Thema. Es ging um die Frage, ob die Stadt am traditionellen Weihnachtsmarkt festhalten will. Die eintägige Veranstaltung am zweiten Advent leidet an Teilnehmerschwund. Der Weihnachtsmarkt, der in Schenefeld von örtlichen Vereinen und Institutionen bestritten wird, verzeichnet immer weniger Besucher auf dem Rathausplatz und auch die Stände nehmen ab. Im vergangenen Jahr fehlten der CDU die Leute, sie konnten den Glühweinstand nicht betreiben. Auch Schenefelds größter Sportverein Blau-Weiß 96 nahm erstmals nicht teil.
„Der Aufwand, für einen Tag alles auf- und dann wieder abzubauen, ist einfach zu groß. Und dann ist jedes Mal das Wetter schlecht“, sagt CDU-Fraktionschef Hans-Jürgen Rüpcke. Er hält das Konzept nicht mehr für zeitgemäß und verweist auch auf die starke Konkurrenz in Pinneberg. Dort wird dank professioneller Hilfe ein Adventsmarkt in der Fußgängerzone über mehrere Wochen organisiert. Die festen Stände locken bereits im zweiten Jahr zahlreiche Besucher in Pinnebergs Innenstadt.
„Damit können wir nicht mithalten“, sagt Rüpcke und warf die Frage auf: „Ist der Weihnachtsmarkt überhaupt noch gewollt?“ Diese Frage soll die Verwaltung klären und eine Umfrage unter den beteiligten Standbetreibern starten. Eine Entscheidung soll in einer der nächsten Sitzungen fallen.
In Barmstedt sorgte eine Mitteilung der Verwaltung am Ende der jüngsten Stadtvertretersitzung für helle Aufregung unter den Kommunalpolitikern und Besuchern. Demnach hat das Ordnungsamt entschieden, bis auf weiteres keinerlei Marktveranstaltungen zuzulassen, die Stände und Buden in der Reichenstraße mitsichbringen. Das würde das Aus für den Stoppelmarkt mit Jahrmarkts-Charakter im August und für den beliebten Weihnachtsmarkt in der Adventszeit bedeuten, auf denen sich eine Vielzahl von Marketendern vom Marktplatz durch die engen Gassen der Barmstedter Innenstadt schlängeln.
Genau das sei das Problem, erfuhr die Stadtverwaltung jetzt vom Brandschutzingenieur des Kreises Pinneberg. Auch bei Stadtfesten seien Rettungsgassen von drei Metern Breite einzuhalten, habe dieser die Vorschriften dargestellt. Das hätte zur Konsequenz, dass kaum noch Buden in der engen Reichen- und Chemnitzstraße aufgebaut werden könnten, sagt Stadtsprecher Wolfgang Heins. „Wir werden diese Märkte jetzt völlig umplanen müssen.“ Als ein generelles Verbot von Marktständen sei das aber nicht zu werten, betont Kreissprecher Marc Trampe.