Kreispräsident Burkhard E. Tiemann steht nach der Vergabe von Ehrennadeln, die nicht vom Kreis Pinneberg oder den zuständigen Gremien autorisiert wurden, in der Kritik. Nun äußert sich auch der Landrat.
Kreis Pinneberg. Die politische Diskussion um die Verleihung von angeblichen Ehrennadeln in Gold, Silber und Bronze durch Kreispräsident Burkhard E. Tiemann zieht immer weitere Kreise. Landrat Oliver Stolz stellt in der Antwort auf eine Anfrage eindeutig fest, dass „es sich nicht um die Verleihung einer Ehrengabe oder eines Ehrenzeichens des Kreises handelt“ und dies auch nicht mit ihm abgesprochen war, wie Tiemann behauptet hat. Auch im Ältestenrat wurde dieses Thema in dieser Woche angesprochen. In die Kritik geraten war Tiemann, nachdem er den Betreiber der Dittchenbühne, Reimar Neufeldt, mit einer silbernen Ehrennadel ausgezeichnet hatte und sich die Fraktionschefs Hannes Birke, SPD, und Klaus G. Bremer, FDP, darüber wunderten, weil ihnen ein solches Ehrenzeichen weder bekannt noch vom Ältestenrat oder dem Kreistag autorisiert war. Im Dezember hatte bereits Rolf Heidenberger als Initiator von Appen-musiziert als bislang einziger im Kreis Pinneberg eine goldene Ehrennadel von Tiemann erhalten.
Die Autorisierung hätte aber unbedingt geschehen müssen, betont Landrat Stolz. Die Kreisordnung sehe in Paragraf 22 vor, dass die Verleihung einer Ehrengabe oder eines Ehrenzeichens wie bei den Eintragungen in das Bürgerbuch „einer Willensbildung eines legitimierten kommunale Gremiums“ bedürfen, so Stolz. „Es dürfte auf der Hand liegen, dass es sich grundsätzlich bei einer förmlichen Ehrung um eine Selbstverwaltungsaufgabe handelt, für deren Durchführung die Selbstverwaltung Kriterien festlegen kann.“
Birke bedauert, dass der Kreispräsident sich nicht unmittelbar nach den ersten öffentlichen Vorwürfen für sein fehlerhaftes Verhalten entschuldigt habe. Vor allem die Ausgezeichneten, die unstrittig eine wertvolle ehrenamtliche Arbeit leisteten, hätten diese entschuldigende Aufklärung verdient.