Der Kreis Pinneberg bietet jetzt allen Veranstaltern von öffentlichen Stadt- oder Dorffesten an, diese auf ihre Voraussetzungen für den Jugendschutz zu prüfen. Wer das gut mache, wird mit einem Gütesiegel belohnt.

Kreis Pinneberg. Künftig sollen sich Eltern sicherer fühlen , wenn sie ihre Kinder auf Dorf- und Stadtfeste, zum Osterfeuer, auf Weihnachtsmärkte oder zu anderen öffentlichen Festlichkeiten gehen lassen. Die Arbeitsgemeinschaft Jugendschutz, der Mitarbeiter der Kreisverwaltung, Polizei, Kreisjugendring, Gewalt- und Suchtprävention angehören, bietet Veranstaltern von Festen, auf denen Kinder und Jugendliche als Besucher erwartet werden, ein neues Qualitätsprädikat an, mit dem sie werben können. Wer seine Feier vorbildlich im Sinne des Jugendschutzes vorbereitet, bekommt das Zertifikat: „Bei der Planung dieser Veranstaltung wurde der Jugendschutz besonders berücksichtigt“ , was ein nach oben zeigender Daumen unterstreichen soll.

Schon heute gebe es eine Reihe von Veranstaltungen, die in dieser Hinsicht vorbildlich laufen wie das Hafenfest in Elmshorn oder Wake-Up Pi in Pinneberg, betont Kreisjugendschützerin Andrea Pinzek. Da sei sichergestellt, dass die Besucher auch alkoholfreie Getränke bekommen können und es keine Animation zum Trinken gebe wie eine Happy-Hour. Aspekte wie der, dass die Jugendlichen spätabends noch sicher nach Hause kommen können, spielten eine Rolle. So biete das Acker-Festival in Kummerfeld einen Bus-Shuttle-Service nach den Konzerten zum Pinneberger Bahnhof an.

Auch das Bokeler Strandfest, als es das noch gab, schaffte eine für Jugendliche sichere und gute Atmosphäre, indem der Veranstalter und seine Hilfskräfte besonders auf die Belange der jugendlichen Gäste achteten und diese auf dem Fest durchsetzten, berichtet Karl-Heinz Malorny. „Es gibt wohl nichts Schlimmeres für den Veranstalter als negative Schlagzeilen nach Randale oder Alkoholexzessen bei einem Weinfest.“

Das Angebot des Jugendschutzes sei keine Verbotsliste, was alles nicht erlaubt sein soll, betont Ingo Waschkau. „Wir wollen dabei helfen, dass es ein tolles Event wird, bei dem sich die Jugendlichen wohlfühlen.“ Kein Veranstalter solle blauäugig vor sich hin planen, sondern von vornherein gut darauf vorbereitet sein, was ihn erwartet. „Wir verstehen uns als Berater, die dabei helfen, was bei solchen Veranstaltungen zu beachten ist.“ Dafür gebe es bestimmte Handlungsrichtlinien, die die Profis vom Jugendschutz den Veranstaltern als Erfolgsrezept zur Verfügung stellen. „Es gibt Standards, die immer wieder vorkommen. Die muss nicht jeder neu erfinden.“

Das Angebot, seine Feier mit dem Jugendschutz-Prädikat auf Plakaten aufzuwerten, ist kostenlos. Interessenten melden sich rechtzeitig bei Andrea Pinzek und Jörn Folster vom Jugendschutz der Kreisverwaltung, Telefon: 04121/4502 -3458 oder - 3456.