Zockern bleibt der 16. Oktober 2012 unvergessen.
Das deutsche Fußball-Nationalteam klappt gegen Schweden nach einer 4:0-Führung zusammen wie ein Kartenhaus und muss im Spiel der WM-Qualifikation mit einem 4:4 zufrieden sein. Tippscheine flogen in die Mülltonne. Keiner kam auf die Idee, Mesut Özil und Co. des Wettbetrugs zu verdächtigen.
Wenn die befreundete Mannschaft noch einen Punkt zum Klassenerhalt benötigt, dann endet das Spiel eben unentschieden. So ist das bei den Kleinen. Beim Rückblick auf den einen oder anderen höchst merkwürdigen Spielverlauf auch in der Hamburger Oberliga haben die Fußball-Amateure aber Gleichbehandlung verdient. Individuelle Aussetzer, fragwürdige Schiedsrichter-Entscheidungen, Pleiten, Pech und Pannen sind das Wesen des Spiels. Genau das macht Manipulationen aber so schwer nachweisbar.
Die hat es auf den Schauplätzen zwischen Bergedorf und Elmshorn fraglos gegeben, sonst hätte der Verband jetzt kein generelles Wettverbot für Spieler, Trainer und Schiedsrichter verhängt. Diese Maßnahme wird zwar nicht ausreichen, die Betrüger von nebenan abzuschrecken. Die schicken dann eben die Freundin vom Freund zum Wettschalter. Otto Normalverbraucher kann sich trotzdem schützen, indem er die Spiele der Amateurligen einfach nicht mehr tippt. Wenn die Buchmacher nur noch auszahlen und Miese machen, nehmen sie Fußball-Amateurspiele aus dem Angebot nehmen und der Spuk ist vorbei.