Ein Gutachten hat ergeben, dass sich die Erschließung des Geländes für die Stadt rechnet. Der Überschuss wird mit 141.000 Euro beziffert, steigen könnte er, wenn die Gewerbefläche erweitert wird.
Pinneberg. Die Erschließung des ehemaligen Pinneberger Kasernengeländes zur sogenannten Parkstadt Eggerstedt soll sich für die Stadt finanziell auszahlen. Zu diesem Ergebnis kommt ein Gutachten, das im Stadtentwicklungsauschuss am Donnerstagabend vorgelegt wurde. So wird ein Überschuss von 141.000 Euro erwartet, der auf 172.000 Euro stiege, würde ein bisher für Freizeitnutzung vorgesehene Bereich ebenfalls in Gewerbefläche umgewandelt. Die Begeisterung der Politiker hielt sich jedoch in Grenzen.
„Das ist nur eine Prognose“, sagte der Ausschussvorsitzende Gerhard Thomssen (SPD). „Und wir wissen ja, wie es sich mit Prognosen verhält.“ Unmut regte sich auch, vor allem von Seiten der Grünen und Unabhängigen, weil das Gutachten, das die Stadt im Februar 2013 in Auftrag gegeben hatte, erst jetzt vorgelegt wurde. Zu der Verzögerung sei es gekommen, so Klaus Stieghorst, Fachbereichsleiter Stadtentwicklung und Bauen, weil die erforderlichen Daten aus dem aktuellen Bebauungsplan erst Mitte Dezember vorlagen. Die Politiker waren sich einig, dass sie das 53-Seiten-Gutachten, das sie zu Sitzungsbeginn erhielten, erst lesen müssten, bevor eine Diskussion sinnvoll sei.
Auch einen Beschluss zum dazugehörigen Bebauungsplan 115 verschoben sie auf den 5. Februar. Kleinere Änderungen forderten die Politiker unter anderem zur vorgeschriebenen Dachbegrünung. „Das Ansinnen ist gut, aber wir wollen künftigen Pinnebergern nicht so rigide Vorschriften machen“, sagte Carl-Eric Pudor (CDU).
Die aktuelle B-Plan-Version mit geringfügigen Änderungen stellte Gerd Kruse vom Stadtplanungsbüro Elbberg vor. Auf dem Gelände sind fünf sogenannte Wohnhöfe geplant, außerdem ein Gewerbegebiet. Die Hauptstraße ist mit zwei je 3,50 Meter breiten Fahrstreifen, einem pro Richtung, geplant. Sie ist gesäumt sowie geteilt durch drei Baumreihen. „Das wird eine schmale, grüne Allee, die gut zum Parkstadt-Gedanken passt“, sagte Kruse. Zur Landschaftsplanung gab Ulla Gerversmann vom Hamburger Büro Bielfeldt + Berg einen Überblick. Zu den besonderen Qualitäten des Gebiets gehört demnach der Wald, der vielen Vogelarten und Fledermäusen einen Lebensraum bietet. Deshalb sollten vor allem prägnante Baumgruppen, wie zum Beispiel im Eingangsbereich, erhalten werden. Dennoch werden vermutlich 107 Bäume für das Bauprojekt gefällt.