Wenn der FC Union Tornesch an die Große Moorstraße umzieht, will die Stadt den Sportplatz an der Friedlandstraße umbauen. Der Plan sieht ein Neubaugebiet mit Grüngürtel vor.

Tornesch. Ende 2014 will der FC Union von der Friedlandstraße an den Großen Moorweg umziehen, wo derzeit ein neuer Sportpark entsteht. Das neu geschaffene Areal wird der Verein dann von der Stadt pachten. Mit dem Umzug wird das bisherige Vereinsgelände an der Friedlandstraße für den Verein aber überflüssig. Es soll daher umgestaltet werden und das Zentrum von Tornesch aufwerten.

Der Bebauungsplan für das Areal ist inzwischen soweit gereift, dass der Stadtrat auf seiner Sitzung am Dienstag, 10. Dezember, die städtebaulichen Pläne aller Voraussicht nach beschließen wird. Der Bauausschuss hatte bereits auf seiner Sitzung diese Woche einstimmig für das Konzept gestimmt und damit den Weg für die Umsetzung des Bebauungsplans frei gemacht.

Die Stadt will mit dem Bebauungsplan eine sinnvolle Wohnungsbauergänzung in zentraler Lage schaffen, die vor allem Angebote für Senioren, Haushaltsgründer und Singlehaushalte bieten soll. Wie Bürgermeister Roland Krügel im Bauausschuss betonte, wachse Tornesch weiter, der Bedarf an neuen Wohnflächen sei vorhanden. Zugleich gehe es aber auch darum, sinnvolle Grünflächen in der Stadt zu bieten. Mit dem jetzt verabschiedeten Entwurf soll beidem Rechnung getragen werden.

Das Plangebiet ‚Alter Sportplatz Friedlandstraße‘ liegt in zentraler Lage im Ortskern Tornesch nahe dem Bahnhof und dem Einzelhandelsschwerpunkt, der etwa 300 Meter von dem Neubaugebiet entfernt ist. Das Areal gilt daher als eines der Sahnestücke in der Stadt für potenzielle Neubürger. Bislang stehen zwei Fußballplätze - ein Naturrasen und ein Grandplatz - sowie ein Vereinsheim und die Jugendfeuerwehr auf dem Gelände. Die Feuerwehr soll bei der Feuerwache Ahrenlohe ein neues Domizil finden, der Sportverein FC Union siedelt zum Großen Moorweg um. Im nördlichen Bereich gibt es einen Baumbestand, der künftig erhalten bleiben soll.

Die Grundidee des städtebaulichen Entwurfs des Hamburger WRS Architektur- und Stadtplanungsbüros ist eine grüne Quartiersmitte, die gestalterisch an einen modernen Bürgerpark angelehnt ist. In der Mitte des Areals soll, auch in Erinnerung an die ursprünglichen Sportanlagen, daher eine Art grüner Insel mitsamt Wasserflächen entstehen. Die Erschließungsstraße mitsamt Parkflächen umrundet diese grüne Insel und führt dann zu einem nördlich des Sportplatzes gelegenen Grundstück. „Auch dieser Bereich wird von einer Grünfläche flankiert, der gemeinsam mit der ‚grünen Insel‘ einen ineinander übergehenden Erlebnisraum bildet“, heißt es in dem Entwurf des Architekturbüros.

Neben dem Grün und Seen, die als Regenwasserbecken fungieren, soll auch ein Kinderspielplatz dort entstehen. Ziel sei es, mit dem Parkareal eine Identifikationskern für die gesamte Siedlung zu kreieren. Die Gebäude, Mehrfamilienhäuser mit bis zu vier Geschossen sowie Reihenhäuser, sollen sich dann um den zentralen Grünplatz gruppieren. Die Gebäude sind dabei energetisch optimal Richtung Süd-Westen ausgerichtet.

Das wiederum ärgert einige Anlieger. Denn mit dieser Planung, so die Argumente der Bürger, sei der geplante Parkplatz für die westlich gelegenen Häuser zu dicht an anderen bereits bestehenden Häusern geplant worden. Der Abstand zwischen Parkplatz und Schlafzimmern betrage teils nur wenige Meter. Die Anlieger fürchten, dass es insbesondere in den Morgenstunden somit zu vermeidbaren Lärmbelastungen kommen könnte. Sie fordern daher, dass die Stadt prüft, ob Schallschutzwände errichtet werden können. Das will die Verwaltung prüfen.

Weitergehende Forderungen von Anwohnern, die Gebäude umzuplanen, sie um 60 Grad auf dem Grundstück zu drehen, so dass der Parkplatz woanders gebaut werden könnte, erteilte die Stadt eine Abfuhr. „Die Häuser können nicht einfach gedreht werden“, so Krügel. Das gehe schon aus Platzgründen nicht, zudem werde die energetisch optimale Ausrichtung der Gebäude einem zweifelhaften Mehrwert weniger geopfert. Die Stadt sei für viele Zugeständnisse bereit, nicht aber in diesem Fall.

Entgegenkommen zeigt die Stadt aber bei der Frage der Wasserverdrängung. Anwohner fürchteten, dass das Wasser in Richtung der umliegenden Wohngebiete verdrängt werden könnte, wenn auf dem Neubaugebiet Erde aufgeschüttet werde. Krügel gab Entwarnung. „Wir planen, auf dem selben Niveau zu bauen“, so der Bürgermeister. Die Stadt habe von sich aus ein Interesse daran, dass es nicht zu Wasserschäden und Übernässungen der umliegenden Grundstücke komme.

Wann es genau mit dem Umbau des Areals losgehen wird, steht noch nicht fest. Sicher ist nur, dass an der Friedlandstraße nicht gebaut wird, solange der neue Sportplatz noch nicht fertig ist.