Nach fünf Jahren Planung erfolgte der erste Spatenstich für den neuen Sportpark am Großen Moorweg. Die Stadt und der FC Union Tornesch glauben, dass das Millionenprojekt die Stadt deutlich aufwerten wird.

Tornesch. Dort, wo einst eine Wiese war, ist nun ein Sportplatz. Als der FC Union Tornesch im Jahr 1955 sein Domizil an der Friedlandstraße bezogen hatte, lag das Gebiet noch am Ortsrand von Tornesch. Heutzutage liegt es mitten im Zentrum der Stadt. Und nun wiederholt sich die Geschichte. Denn dort, wo einst eine Wiese war, entsteht seit Freitag das neue Domizil des Tornescher Sportvereins, nämlich beim Großen Moorweg. Für Ende 2014, so Vereinschef Carsten Richter, sei der Umzug des Vereins geplant. „Wir freuen uns auf unser neues Zuhause“, sagt Richter beim lange ersehnten ersten Spatenstich für den Bau des neuen Sportgeländes für die derzeit 280 erwachsenen und 350 jugendlichen Kicker des FC Union.

Torneschs Bürgermeister Roland Krügel freut sich ebenso darauf, dass das 6,7 Millionen Euro teure Projekt endlich Realität wird. „Wir haben lange dafür gekämpft. Es wird Tornesch deutlich aufwerten und den Bürgern, die hier demnächst zusätzlich wohnen werden, ein attraktives Freizeit- und Sportangebot bieten“, urteilt Krügel. Das Tüpfelchen auf dem i, das sei die drei Spielfelder umfassende Soccerhalle mit Gastronomie. „Das macht das ganze nochmals attraktiver“, sagt Krügel. Und auch günstiger für die Stadt. Die hatte dem Bau der Soccerhalle inklusive Gastronomie zugestimmt, um damit die Kosten für die Stadt zu senken.

Die Variante mit dem Bau der Soccerhalle soll mittels höherer Pachteinnahmen für die Stadt langfristig günstiger werden als der alleinige Bau von Sportplätzen. Inklusive Zinsen und durchschnittlicher Abschreibung sei die Variante mit Soccerhalle nach 20 Jahren 145.000 Euro günstiger, nach 30 Jahren sogar fast 1,8 Millionen Euro. Dies, weil auch damit gerechnet wird, dass Vereine aus dem Umfeld, Hobbyfußballer und Betriebssportgruppen die Soccerhalle anmieten werden. „Es gibt bei den Betriebssportgruppen mehrere konkrete Anfragen, Verträge haben wir aber nicht abgeschlossen, da wir ja erst mit dem Bau der Anlage beginnen“, sagt Richter. Aber was noch nicht ist, könne ja noch werden. „Ich bin zuversichtlich, dass wir eine gute Auslastung haben werden, wenn die Halle steht. Sie wird immerhin eine der modernsten in ganz Norddeutschland sein“, so Richter.

Nun rollen die Bagger und bereiten alles vor für den Bau der Halle, der Gastronomie, Umkleideräume sowie zweier Kunstrasenplätze und eines Naturrasenplatzes. Allein der Tiefbau kostet 2,8 Millionen Euro. Finanziert, so Krügel, werde das Projekt fast gänzlich von der Stadt Tornesch. „Wir rechnen mit 60.000 Euro Zuschuss vom Land und 250.000 Euro vom Kreis“, sagt der Verwaltungschef. Ob die 250.000 Euro aber kommen werden, ist ungewiss, denn der Kreis hatte angekündigt, sich aus der Sportförderung zusehends zurückziehen zu wollen. „Das kann nicht sein, dass sich der Kreis daraus verabschiedet. Uns wurde die Förderung zugesagt, und wir werden das Geld auch einfordern. Letztlich finanzieren wir das Projekt über die Kreisumlage ohnehin quasi eigenständig", sagt der Tornescher Bürgermeister.

Immerhin: Einen Großteil der Baukosten für das neue Vereinsdomizil will die Stadt über den Verkauf des alten Vereinsgeländes an der Friedlandstraße abdecken. Knapp 3,5 Millionen Euro spült der Verkauf des 3,7 Hektar großen Areals im Herzen der Stadt in die Kassen der Kommune. Dort könne dann auch eine Art Stadtpark realisiert werden. Einen solchen wollten übrigens einige Ratsmitglieder einst an einer ganz anderen Stelle in Tornesch realisieren: Am Großen Moorweg. „Wir sind ehrlich gesagt froh, dass diese Idee schnell vom Tisch war“, sagt Vereinschef Richter.