Wedels Businesspark ist eines der größten Gewerbeprojekte im Hamburger Westen, die erschlossen werden. „Nach so etwas muss man in der Region lange suchen“, sagt Wedels Wirtschaftsförderer Manuel Baehr.

Wedel. Beim Wedeler Businesspark am Elbufer geht es kräftig voran. Die Sanierung des riesigen Areals ist größtenteils abgeschlossen. Der dazugehörige Bebauungsplan kommt den Mitgliedern des Planungsausschusses am 3. Dezember von 18 Uhr an zur Abstimmung auf den Tisch. Und auch die potenziellen Bewohner des Businessparks lassen nicht auf sich warten. Wedel hat gleich drei Investoren an der Hand, die relativ konkrete Pläne verfolgen. Unter anderem plant ein ortsansässiges Unternehmen, das weltweit tätig ist, den Neubau des Firmensitzes auf einem Filetgrundstück des Gewerbeparks. Dafür hat man sich ein etwa 9000Quadratmeter großes Grundstück direkt an der Elbe ausgeguckt, das bislang für einen möglichen Hotelkomplex vorgesehen war.

Nach derzeitiger Planung der Stadtverwaltung könnte der Bebauungsplan im April 2014 rechtsgültig sein, mit der Erschließung der Grundstücke im neuen Wedeler Gewerbepark soll je nach Witterungslage im Frühjahr begonnen werden, sodass Mitte 2014 die Flächen erschlossen wären. Dann geht es auch an den konkreten Verkauf der Grundstücke. Bis dahin hüllt sich Wedels Wirtschaftsförderer Manuel Baehr, der die Verhandlungen mitführt, was die Namen der interessierten Firmen und ihre konkreten Pläne angeht, in Schweigen.

Aber er ist äußerst zufrieden mit den derzeitigen Entwicklungen. „Das ist in Hamburgs Westen eines der größten Gewerbeprojekte, die erschlossen werden. Nach so etwas muss man in der Region lange suchen. Das hat sich herumgesprochen. Dementsprechend gestalten sich auch die Anfragen“, so Baehr. So klopfen angesichts der attraktiven Lage auch plötzlich europaweit tätige Projektentwickler in der Rolandstadt an. Einer von ihnen möchte auf 10.000 Quadratmetern auf einem Areal in unmittelbarer Nähe zur Hamburger Stadtgrenze und dem Tinsdaler Weg einen eigenen kleinen Gewerbepark mit neun Gebäuden aus Bürokomplexen und Hallen realisieren. Bei verhandelbaren Bodenrichtwerten von 120 Euro pro Quadratmeter geht es um eine Millionen-Investition.

Bei dem dritten bereits relativ konkreten Bauprojekt, bei dem die Wedeler Stadtverwaltung mit einem großen ortsansässigen Investor im Gespräch ist, handelt es sich um ein geplantes Innovationszentrum. Auf rund 8000 Quadratmetern angrenzend zum Kraftwerksareal und mit Blick auf die Elbe sollen Unternehmensgründer sogenannte Start-Ups aus der technologischen Branche realisieren können.

Insgesamt bietet der neue Wedeler Businesspark auf 180.000 Quadratmetern Platz für Unternehmensansiedlungen. Die braucht Wedel auch. Denn im zuletzt eingerichteten städtischen Gewerbegebiet Langenkamp sind laut Stadtverwaltung nur noch 25 Prozent verfügbar. Auch hier ist die Stadtverwaltung mit interessierten Investoren in konkreten Gesprächen. Auf das 4500 Quadratmeter große Areal an der Ecke Industriestraße/Langenkamp haben gleich drei Unternehmen ein Auge geworfen. Auch an den noch nicht verkauften 30.000 Quadratmetern hinter dem letzten Zuzügler, dem Maschinenbauer Weißenburg, haben drei Wedeler Unternehmen aus dem produzierenden Gewerbe Interesse, ihre Betriebe zu erweitern.

Während es aus wirtschaftlicher Sicht gut läuft, müssen sich die Wedeler von den einst so schön angepriesenen Ideen eines wiederbelebten Hafens samt Beachclub wohl verabschieden. Zwar gab es Interessenten, die Betreiberkonzepte für das alte Hafenbecken am einstigen Raffineriegelände hatten, allerdings schreckt die politische Mehrheit vor dem finanziellen Aufwand einer Sanierung zurück. Ein von der Stadt in Auftrag gegebenes Gutachten, das die verschiedenen Nutzungsvarianten technisch und wirtschaftlich beleuchtet, offenbarte, dass der Erhalt des Hafenbeckens die Stadt Wedel bis zu 3,5Millionen Euro mehr kosten würde, als es einfach zuzuschütten und Gras über die Sache wachsen zu lassen.