Zwölf Millionen Euro investiert das Unternehmen in den Standort Tornesch. Die nächsten Erweiterungen sind bereits geplant und auch in den US-Markt will der Konzern investieren.
Tornesch/Wedel. Jörg Hans kann sich das Grinsen kaum verkneifen. Denn derzeit läuft es für den Medac-Konzern hervorragend. Das Wachstum des Pharmakonzerns ist seit Jahren ungebrochen. An den Standorten in Hamburg, Wedel und Tornesch kann auf ein erfolgreiches Jahr 2012 zurückgeschaut werden. Und die Zukunft, so ist sich Hans sicher, sieht rosig aus.
„Der Konzern überholt sich gerade selbst, so schnell sind wir“, sagt Hans zufrieden. 2011 hatte die Medac Gesellschaft für klinische Spezialpräparate mbH ihren neuen Standort im Business-Park in Tornesch eingeweiht. Das Logistikzentrum galt als neues Schmuckstück des Konzerns und zukunftssichernd. Zwei Jahre später drohte der Standort aufgrund seines rasanten Wachstums bereits aus allen Nähten zu platzen.
Der 910 Mitarbeiter zählende Konzern hat angesichts des ungebremsten Wachstums beschlossen, ein Hochregallager in Tornesch zu bauen. Zu einem offiziellen ersten Spatenstich kam es gar nicht erst: Die Planungsarbeiten gingen so schnell voran, dass die Sohle für den zwölf Millionen Euro teuren Erweiterungsbau bereits fertig ist. Dieses Tempo hat auch den Geschäftsführer ein wenig überrascht. „Wir machen das beste daraus und feiern heute etwas unkonventionell die Fertigstellung der Sohle“, sagt Hans und lacht.
Der Ausbau in Tornesch, er sei kein Signal, dass sich der Konzern aus Wedel zurückziehen werde. Im Gegenteil. „Unsere Mitarbeiterzahl wächst beständig weiter, wir rechnen mit bis zu 350 neuen Stellen, die wir in den kommenden fünf Jahren schaffen werden“, sagt Hans. 335 Millionen Euro hat der Konzern im vergangenen Jahr an Umsatz generiert, das Konzernwachstum liege, so der Geschäftsführer, seit Jahren zwischen fünf und zehn Prozent pro Jahr, 2012 lag es bei 9,6 Prozent. „Diese Zahlen verdeutlichen, warum wir beständig Investieren, ohne unsere alten Standorte aufzugeben“, erklärt Hans.
Das Hochregallager in Tornesch sei notwendig, um den europäischen und weltweiten Markt logistisch bedienen zu können. 29 Meter hoch, 80 Meter lang und 60 Meter breit wird das voll automatisierte und klimatisierte Lager, das Platz für 9000 Paletten bieten wird. Neueste Brandschutzmechanismen werden zum Einsatz kommen. „Ein Feuer oder Nässe im Lager, das wäre eine Katastrophe für uns“, sagt der Geschäftsführer.
Trotz der massiven Investition steht der Pharmakonzern nicht still. Die nächsten Erweiterungen sind bereits geplant. Das auf der gegenüberliegenden Seite vorhandene Grundstück im Business-Park hat der Konzern bereits erworben, dort soll demnächst ein weiterer Bürotrakt entstehen. Auch eine dritte Ausbaustufe am Business-Park ist bereits angedacht.
Damit nicht genug. Das Unternehmen will sein Engagement auf dem amerikanischen Markt vorantreiben. Eine Gesellschaft sei in den USA bereits gegründet worden, nun gelte es, bei den amerikanischen Behörden die nötigen Hürden zu meistern. Der Schritt für die US-Expansion, er werde behutsam aber konsequent vorangetrieben.
Also alles eitel Sonnenschein? „Nicht ganz“, sagt Hans. „Die Wirtschaft prosperiert, aber der Nahverkehr darf nciht vergessen werden.“ Für alle Firmen bei Tornesch sei es von großer Bedeutung, dass Arbeitnehmer vernünftig zu ihrem Arbeitsplatz gelangen können. „Wir sind für unseren Erfolg auf unsere Mitarbeiter angewiesen. Daher hoffen wir auf eine Optimierung der Verkehrssituation, vor allem auch hinsichtlich der Bus- und Bahnanbindungen in Tornesch“, erklärt der Firmenchef.
Mehr Bahnhalte in Tornesch, das wünscht sich der Konzern - und nicht alleine. Die derzeitige Bahnanbindung sei „ausbaufähig“. Und angesichts der bevorstehenden Arbeiten an der A7 sei es sinnvoll, den Bahnverkehr schnellstmöglich zu optimieren, so dass gar nicht erst Engpässe entstehen können.
Torneschs Bürgermeister Roland Krügel hat angekündigt, dass er sich weiterhin in dieser Sache engagieren werde und den Kontakt zur Landesregierung pflegen werde. „Am Ende kann nur der Minister die Entscheidung treffen, wie es hier mit der Bahnanbindung weitergehen wird. Ich gehe davon aus, dass er eine gute Entscheidung treffen wird“, sagt der Verwaltungschef. Im Herbst ses erneut Gespräche zwischen dem Land, Bahn und Kommunen geben.