Kleine Forscher waren zu Gast beim Abwasserzweckverband im Hetlinger Klärwerk. Unterm Mikroskop gab es so Einiges zu entdecken.
Hetlingen. Rotaria rotatoria hat einen Riesenappetit. Er strudelt sich die kleinen braunen Klümpchen in den Rachen. Alessandro, Jannina und die anderen verfolgen die Fressorgie auf dem Bildschirm: "Cool!". Adrian beobachtet Rotaria durch das Okular des Mikroskops und fummelt an einem Rädchen, um das Rädertier noch schärfer hinzukriegen. Es ist Wasserforscher-Tag im Klärwerk Hetlingen. Erstmals organisierte der Abwasserzweckverband diese Aktion gemeinsam mit dem Kreisjugendring Pinneberg (KJR).
Gemeinsam erfuhren die zehn Jungen und Mädchen bei einer Rallye über die Anlage in Hetlingen, wie schmuddeliges Wasser wieder sauber wird, wie sich unnötige Verschmutzungen vermeiden lassen und wie sich das Lebensmittel Wasser am besten schützen lässt. Dafür nahmen sie Wasserproben, und gemeinsam mit Brigitte Friedek wurden diese im Labor unter die Lupe, besser: unters Mikroskop genommen. Für die Kinder war es eindeutig ein Glanzlicht des Tages, Rotaria, Vorticella und die anderen Mini-Monster in ihrer kleinen ansonsten unzugänglichen Modder-Welt zu begleiten. Manche Kinder überlegten, ob sie sich nicht jetzt vielleicht sogar ein eigenes Mikroskop wünschen sollten.
Doch es ging nicht nur darum, schlauer zu werden. Mit kniffligen Spielen wurde der Teamgeist geschult, und es gab eine Urkunde. "Die Schüler waren mit Begeisterung bei der Sache. Ich finde es gut, dass sich ein Unternehmen wie der azv für Jugendliche engagiert. Schließlich können längst nicht alle Kinder mit ihren Eltern in den Urlaub fahren, um etwas Besonderes zu erleben", sagte Birgit Hammermann, stellvertretende Geschäftsführerin des KJR.
Der azv hat verschiedene Angebote, um Kindern und Jugendlichen einen tieferen Einblick in die Materie zu bieten. Gemeinsam mit dem Nabu hat das Unternehmen beispielsweise einen Wassererlebnisbereich zwischen Klärwerk und der Elbe eingerichtet - mit Quelle und Wasserrad, Stauwehr und Experimentierhaus wird Kindern das Thema auf die nette Art näher gebracht.
Außerdem werden Betriebsbesichtigungen speziell für Schulklassen angeboten. Das beginnt bei den Grundschülern und endet bei anspruchsvolleren Inhalten für Gymnasiasten. Weitere Informationen bei Ute Hagmeier, Referentin für Umwelt und Bildung, unter der Rufnummer 04103/96 42 91.