Das Internet überrollt die Polizei in immer mehr Bereichen. Die Pinneberger Facebook-Gruppe, die sich online rund um die Uhr über Blitzer und Radarfallen austauscht, lässt die Polizei ein wenig hilflos dastehen, vor allem, da sich die Ordnungshüter in Schleswig-Holstein im Gegensatz zu anderen Bundesländern noch immer weigern, eine Liste der Kontrollen im Vorfeld zu veröffentlichen.

Die Nachbarn setzen eher auf den erzieherischen Effekt, den eine solche Ankündigung hat - und haben damit Recht. Im Radio wird gewarnt vor den Blitzern, außerdem können die Bürger sich im Internet informieren, wo sie besonders vorsichtig fahren müssen.

Raserei ist nicht zu tolerieren, keine Frage. Doch die weitere Geheimhaltung in Sachen Geschwindigkeitskontrolle macht wenig Sinn.

Vielmehr könnte bei den Autofahrern eher der Eindruck entstehen, dass lieber zur Kasse gebeten wird, als erzieherisch auf sie einzuwirken. Die Pinneberger Blitzer-Warner sollte die Polizei zum Anlass nehmen, über eine neue Strategie nachzudenken.

Warum geht man nicht offen mit der Thematik um, wie etwa der ADAC fordert. Hersteller von Navigationsgeräten bieten mittlerweile kostenlos einen Service zur Erkennung von stationären Blitzen an - wann auch ein Dienst zur Erkennung von mobilen Blitzern und Polizeikontrollen kommt, ist nur noch eine Frage der Zeit.