Der Appetit auf Kochei, Spiegelei oder Ei-Brötchen dürfte wohl jedem Verbraucher angesichts der Meldungen über die erhöhten Dioxinwerte vergangen sein.
Doch nicht nur Hühner sind von den gepanschten Futterfetten aus Uetersen betroffen. Auch andere Tiere, die als Filet oder Schnitzel auf unserem Teller landen, könnten belastet sein - wer weiß das schon.
Auch wenn die Geschäftsführung von Harles und Jentzsch selbst die Lawine mit der Meldung über erhöhte Dioxinwerte ins Rollen gebracht hat - es bleibt die besorgniserregende Erkenntnis, dass die Qualitätskontrolle für Lebensmittel zumindest in diesem Bereich versagt hat. Regelmäßig sei der Betrieb von der Landesbehörde überwacht worden, teilte die Landesregierung mit - ohne Befund. Wenn der Geschäftsführer der Firma dem "Westfalen-Blatt" mitteilt, dass man "leichtfertig der irrigen Annahme" war, dass die bei der Produktion von Biodiesel anfallende Mischfettsäure für die Futtermittelherstellung geeignet sei und man dies jahrelang praktiziert habe, ist dies ein Widerspruch. Ob die Verantwortlichen in Uetersen nichts wussten, fahrlässig handelten oder gar wussten, was sie taten, klärt die Staatsanwaltschaft. Nicht nachzuvollziehen ist, warum der Betrieb produzieren darf, während 1000 Bauernhöfe geschlossen werden.