Eine Grundstücksbörse gab einen Überblick über freie Baugrundstücke im Kreis Pinneberg und in Hamburg.

Pinneberg. Rene Jörg (33) und Nele Schmidt (32) haben sehr konkrete Vorstellungen von ihrem Traumhaus. "So 135 bis 150 Quadratmeter groß und bis zu 300 000 Euro teuer kann es sein." Der Lehrer und die Bankangestellte waren zwei der 6000 Besucher, die sich am Wochenende während der Haspa-Immobilientage in der Pinneberger Rübekamphalle über ihr Eigenheim der Zukunft informierten.

"Wir freuen uns sehr, dass die Messe auch in diesem Jahr von den Besuchern so gut angenommen wurde", so Ernst-Christian Hartmann, der bereits zum achten Mal die Veranstaltung organisiert hatte. Der Ansturm auf die eigenen vier Wände ist trotz der aktuellen Finanz- und Wirtschaftskrise ungebrochen. Nach den Erfahrungen der Haspa belebt die Krise sogar das Geschäft. So sei ein Trend erkennbar, lieber in wertbeständige Immobilien zu investieren statt risikobehaftete Investmentgeschäfte zu tätigen.

Bei der 19. Bauträgermesse dieser Art stellten 35 Anbieter ihre Projekte vor. Ein Schwerpunkt war dabei das energiesparende Bauen. Außerdem wurde eine Grundstücksbörse geboten, auf der sich Interessierte freie Baugrundstücke im Kreis Pinneberg ansehen konnten.

Auch Flächen in Hamburg waren im Angebot. Dort wollen Rene Jörg und Nele Schmidt bauen, die zurzeit in einer Mietwohnung im Stadtteil Hamm leben. "Ich arbeite in Bergedorf, ideal wäre ein Haus irgendwo dort."

Ein Eigenheim, davon ist das junge Pärchen überzeugt, lohnt sich immer noch. "Irgendwann amortisiert sich das und dann sparen wir richtig Geld." Und gerade in Zeiten der Finanz- und Wirtschaftskrise sei die Gelegenheit günstig, betonen Jörg und Schmidt. "Schließlich ist die Finanzierung so günstig wie nie."

Das bestätigt auch Oliver Güntzel, Sparkassenbetriebswirt der Hamburger Sparkasse (Haspa). So liege der Zinssatz derzeit bei nur vier Prozent. Das bedeutet: Wer jetzt einen Kredit von 300 000 Euro bei einer Laufzeit von 30 Jahren aufnimmt, zahlt für Zins und Tilgung eine monatliche Rate in Höhe von lediglich etwa 1300 Euro. Vor zehn Jahren hätte die Rate noch bei 2000 Euro gelegen. Wer sich aktuell für einen Hauskauf interessiert, muss die Entscheidung allerdings nicht übers Knie brechen. Aufgrund eines harten Konkurrenzkampfs der Banken untereinander und der schlechten wirtschaftlichen Situation ist kurz- und mittelfristig nicht mit einer deutlichen Steigerung der Zinsen zu rechnen. Allerdings stehen derzeit hohe Fördermittel zur Verfügung. Wer etwa ein energiesparendes KfW-40-Haus oder ein Passivhaus errichten lässt, kann - aufgeteilt in mehrere Raten - 22 000 Euro Zuschuss vom Staat erhalten und damit die Finanzierung vereinfachen.