Norderstedt. Seit der Gründung 2003 führte er den Garstedter Club. Nun hat er einen Führungswechsel eingeleitet. Seine Verdienste sind groß.
Sie wussten, dass der Tag kommen würde. Doch es ging viel schneller als gedacht und vor ein paar Monaten noch angekündigt. Reenald Koch ist ab sofort nicht mehr Präsident des Fußballclubs Eintracht Norderstedt. Der 63-Jährige verkündete seinen Rückzug auf der Jahreshauptversammlung am Montagabend. Damit kassierte er seine eigene Ankündigung ein, die er noch im Sommer gemacht hatte. „Bis zum Sommer 2025 bin ich noch gewählter Präsident der Eintracht. Läuft alles gut, möchte ich den Verein dann in vernünftigem Zustand übergeben“, hatte er im Abendblatt-Interview gesagt.
Also warum schon jetzt? Keine Sorge, versichert Koch, es gebe keine gesundheitlichen Gründe. Alles sei ganz undramatisch. „Alles hat seine Zeit. Meine ist zu Ende. Ich habe das jetzt 23 Jahre gemacht. Ab dem 5. Dezember bin ich komplett raus. Und wir haben jetzt in unserem Verein mit Julia Karsten-Plambeck jemanden, die das Gedankengut des Unternehmertums in sich führt. Und so haben wir Eintracht Norderstedt immer geführt.“
Eintracht Norderstedt: Abtritt – Reenald Koch ist nicht mehr Präsident
Die bisherige Vizepräsidentin, Geschäftsführerin im gleichnamigen Wohnungsunternehmen und zugleich die Tochter von Schatzmeister Horst Plambeck, soll seine Nachfolgerin werden, auch das hatte er im Juni schon verraten. Für alle, die den Verein kennen, ist das keine Überraschung. Eintracht war schon immer in gewissem Maße eine Familienangelegenheit, gerade für die Plambecks, die dem Club und zuvor über Jahrzehnte dessen Vorgänger 1. SC Norderstedt außerordentlich eng verbunden waren.
Das trifft auch auf Koch selbst zu. Überliefert ist, dass er sich überhaupt erst so sehr für die Gründung der Eintracht engagierte, damit sein Sohn Philipp (heute Rekordspieler der ersten Herren) in einem soliden, gut geführten Verein spielen könne. Am 24. April 2003 wurde der Club gegründet, Reenald Koch war sein erster und bis jetzt einziger Präsident.
Eintracht Norderstedt: Über 500 Mitglieder und eine lange Warteliste
„Wir haben den Verein mit 120 Fußballern übernommen“, sagt er mit Verweis auf dem Übergang der damaligen Fußballsparte des SCN. „Jetzt haben wir 500 und ein lange Warteliste.“ Die Kapazitäten der Sportanlage an der Ochsenzoller Straße sind allerdings ausgereizt, schon seit Jahren wünscht sich die Eintracht eine Erweiterung auf die andere Straßenseite des Scharpenmoors. Auch, damit endlich Frauenfußball angeboten werden könnte.
Diese Planungen werden weitergehen, auch jene zur grundlegenden Sanierung des Edmund-Plambeck-Stadions. Damit Julia Karsten-Plambeck zur Präsidentin gewählt wird, muss vorher zunächst eine außerordentliche Mitgliederversammlung einberufen werden, die vermutlich in den ersten Monaten des nächsten Jahres sein wird. Bis dahin sind Kochs designierte Nachfolgerin sowie Horst Plambeck als Schatzmeister die verantwortlichen Personen, sie gewährleisten die Handlungsfähigkeit.
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Eintracht Norderstedt: Denny Schiemann und Finn Spitzer führen das Tagesgeschäft
Die sportlichen Belange für den Herrenbereich, also die Regionalliga und die Landesliga, sowie die U19 liegen in den Händen von Denny Schiemann, der jetzige Sportliche Leiter soll Sportdirektor werden. Finn Spitzer ist als Geschäftsführer zuständig für sämtliche organisatorische Fragen: Gespräche mit der Stadt, alles rund um die Nutzung des Stadions als EM-Trainingsort, die Besetzung der Jugendmannschaften und die dortigen Trainer.
Und Reenald Koch? Der ist künftig Fan von Eintracht Norderstedt. Und wird, sofern es die anderen Vereine so wünschen, auch noch für drei Jahre weitermachen als Sprecher der Regionalliga Nord. Mit klaren Aussagen und Positionen setzt er sich gerne mit Nachdruck für die Interessen der vierthöchsten Spielklasse ein.