Henstedt-Ulzburg. Beim Charity-Bowling-Turnier mit 19 Mannschaften kommen mehr als 22.000 Euro zusammen. Wo noch bis Mittwoch gespendet werden kann.

Der letzte Wurf beim Charity-Bowling-Turnier von „Gemeinsam Gutes 3“war passenderweise ein Strike; alle zehn Pins wurden mit einem Versuch abgeräumt.

Initiiert worden war die Benefizaktion von den drei langjährigen Freunden Oliver Kook (37), Nicolas Fahl (36) und Jakovos „Jack“ Libanios (39), die in der Volleyball-Männermannschaft des SV Henstedt-Ulzburg, den Huskies, zusammen um Verbandsliga-Punkte spielen.

Benefizaktion: Das Geld kommt drei sozialen Vereinen zugute

Das Ergebnis ist sensationell. Ziel waren 19.001 Euro, stattdessen kamen bis Montagabend schon 22.650 Euro von 18 Spendern zusammen. Damit wurden die 5.470 beziehungsweise 19.100 Euro aus den Vorjahren klar übertroffen. Je ein Drittel der endgültigen Summe – noch bis zum morgigen Mittwoch kann unter www.gemeinsamgutes.de gespendet werden – gehen an den Verein Paulinchen (eine Initiative für brandverletzte Kinder), die Tafel Norderstedt sowie den Verein Die Arche Hamburg.

2020 und 2021 wurde das Geld jeweils während eines zwölfstündigen Livestreams eingesammelt. Im ersten Jahr aus dem Keller von Oliver Kook, im zweiten aus dem SVHU-Sportland. Für die dritte Auflage von „Gemeinsam Gutes“ wählten die Organisatoren ein anderes Format.

Norderstedter Steuerkanzlei gewinnt Bowling-Turnier

Zwar gab’s wieder einen Livestream, diesmal sieben Stunden lang. Aber der Großteil der Spenden kam durch ein Charity-Bowling-Turnier bei Nordic Bowling im Gewerbepark Henstedt-Ulzburg zusammen. 19 Mannschaften (Vereine, Firmen, Hobbyteams) à vier Personen hatten sich dafür im Vorwege angemeldet. Pro Team wurde eine Teilnahmegebühr von 500 Euro fällig.

Diese konnte aber auch von Sponsoren, Freunden oder Bekannten übernommen werden. Sieger der Bowling-Premiere wurde die Steuerkanzlei Walch aus Norderstedt, die sich im Finale nach zehn Frames mit 482:426 Punkten deutlich gegen die Crew der Hesebeck Home Company durchsetzte.

19 Teams nehmen am Charity-Wettbewerb in Henstedt-Ulzburg teil

„Es ist einfach unglaublich. Wir haben mit einem Mini-Event im Keller von Olli angefangen. Dann waren wir im Wohnzimmer des SVHU, im Sportland. Und dann stehen wir zusammen mit 100 Leuten auf einer Bowlingbahn und haben mehr als 22.000 Euro im Sack. Es ist überragend, was hier wieder für den guten Zweck passiert ist“, sagte Nicolas Fahl gerührt.

Die drei Initiatoren von „Gemeinsam Gutes“: Jakovos Libanios, Oliver Kook und Nicolas Fahl (v. l.).
Die drei Initiatoren von „Gemeinsam Gutes“: Jakovos Libanios, Oliver Kook und Nicolas Fahl (v. l.). © Unbekannt | Michael Eggert

Dabei waren die drei Volleyballer mit der neuen Struktur ihres Events durchaus auch ein Risiko eingegangen: „Wir wollten nach zwei Jahren ,Gemeinsam Gutes‘ einfach mal etwas Neues ausprobieren und die Leute, die uns in der Vergangenheit unterstützt haben, zusammenbringen. Dass es letztendlich dann Bowling geworden ist, war ein Geistesblitz. Bowlen kann jeder, jeder kann mitmachen. Und in unserem Fall ist es auch noch sehr regional“, sagte Oliver Kook.

Mitte 2020 entsteht die Idee, gemeinsam Gutes zu tun

Die Idee zu dieser sozialen Aktion entstand Mitte 2020, als die Corona-Pandemie den Spielbetrieb der Volleyball-Huskies des SV Henstedt-Ulzburg lahmgelegt hatte. „Wir haben uns damals zusammengesetzt und überlegt, was wir mit unserer Zeit, die für das Training und die Wettkämpfe draufgegangen wäre, nun anfangen können. Wir wollten unbedingt etwas Gutes tun und haben uns mit Ideen gegenseitig immer weiter hochgepusht, bis wir den Livestream auf dem Zettel hatten. Wir blicken gerade mit Stolz und Zufriedenheit zurück. Dass wir im vergangenen Jahr dann den Sprung von 5470 auf 19.100 Euro geschafft haben, war unglaublich und unvorstellbar. Das war ein Tag, den ich nie vergessen werde“, so Kook.

Ebenfalls bemerkenswert: Die zwölf Bowlingbahnen und das Personal stellte Nordic Bowling kostenlos zur Verfügung. Smiley’s Pizzaservice, dessen Mannschaft sich ebenfalls am Turnier beteiligte, sorgte mit zwei kostenfreien Pizzalieferungen (circa 40 Stück) für die nötige Verpflegung der Teilnehmer.

Die teilnehmenden Firmen sind voll des Lobes

„Ich bin einer der besten Freunde von Jack und Olli. Dann habe ich meinem Chef die Aktion vorgestellt, der sofort zugesagt hat“, sagte Sven Wischhöfer aus der Smiley’s-Zentrale in Hamburg. Auch die Heizungs- und Sanitärfirma Jens Hattendorf bowlte und spendete fleißig. „Man weiß, wohin das Geld geht. Es kommt da an, wo es auch hin soll. Daher unterstützen wir die Aktion sehr gerne“, so Geschäftsführer Jens Hattendorf.

Die im Finale unterlegene Truppe der Hesebeck Home Company fand ebenfalls nur lobende Worte: „Wir haben schnell eine Mannschaft zusammenbekommen, da wir ein paar Kegler und Bowler im Unternehmen haben. Vielleicht hätten wir sogar noch ein zweites Team aufstellen können“, sagte Christian Langbehn aus der Geschäftsleitung.

Benefizaktion: Acu die SVHU-Fußballfrauen sind mit dabei

Und auch die Regionalliga-Fußballerinnen des SV Henstedt-Ulzburg waren beim wohltätigen Bowling-Event mit von der Partie. „Wir hatten das Glück, dass unser Sponsor die 500 Euro Startgebühr übernommen hat und haben es dann einfach mal probiert“, sagte Chiara Pawelec. Ihre Mannschaftskollegin Jennifer Michel ergänzte: „Letztes Jahr habe ich die Aktion im Internet verfolgt. Die Organisatoren stecken in diese Aktion so viel Herzbluthinein, das ist einfach toll zu sehen.“

Die drei Initiatoren bedankten sich herzlich bei den vielen Helfern, die am Vorabend bis 3 Uhr nachts das erforderliche Equipment aufgebaut hatten. Unter anderem mussten sechs Kameras, Schnittprogramme, ein Mischpult, Rechner und die Lichttechnik installiert werden. Kook, Libanios und Fahl moderierten im Livestream das Geschehen vor Ort und führten zahlreiche Interviews. Dabei war es ihnen wichtig, immer wieder auf die drei begünstigten Einrichtungen hinzuweisen.

Nicolas Fahl: „Wir haben alle drei Vereine besucht und wussten schnell, dass das Geld dort an der richtigen Stelle sein wird. Die Tafeln sind in Zeiten der Energiekrise und der Inflation enorm wichtig. In die Arche gehen Kinder im Alter von vier bis 13 Jahren, die zu Hause nicht richtig versorgt werden. Die Mitarbeiter dort machen einen richtig tollen Job. Genauso wie bei Paulinchen. Unsere Kinder sind alle noch jung. Aber wir wissen, dass Brandverletzungen in diesem Alter ein großes Thema sind. Es ist uns daher eine Herzensangelegenheit, mit den Spendengeldern helfen zu können.“