Henstedt-Ulzburg. Das Derby in der 3. Liga wird zu einer sehr deutlichen Angelegenheit. Warum der Aufsteiger beim Spitzenreiter chancenlos war.

Das mit Spannung erwartete Nachbarschaftsduell in der 3. Liga Nord-Ost zwischen den Handball-Frauenmannschaften des SV Henstedt-Ulzburg und der SG Todesfelde/Leezen wurde eine klare Sache. Der SVHU fertigte den Lokalrivalen mit 29:14 (11:6) ab und festigte mit dem sechsten Sieg im sechsten Match seine Position als Spitzenreiter.

Die Gäste, denen im Vorfeld durchaus eine Überraschung zugetraut worden war, sind dagegen nach der höchsten Saisonniederlage mit nun 4:8 in die untere Tabellenregion abgerutscht.

3. Handball-Liga: 390 Fans im Schulzentrum Maurepasstraße

Prickelnde Derbyatmosphäre wollte trotz großer Kulisse und ansprechender Vorleistungen nicht aufkommen. Vor 390 Handballfans im Schulzentrum an der Maurepasstraße – darunter rund 50 Anhänger aus Todesfelde – präsentierte sich der Aufsteiger zu ungefährlich. Das 1:0 durch Janina Kardel blieb die einzige Führung der SG.

„So etwas passiert. Das ist die Folge davon, dass wir noch nicht richtig eingespielt sind“, sagte Trainer Thomas Kruse. „Wir haben 18 technische Fehler gemacht, diese Angebote hat der SV Henstedt-Ulzburg dankend angenommen.“

Caronie Rodewald neutralisiert SG-Ass Franziska Haupt

Dabei lief auch für die Frogs-Ladies längst nicht alles rund. In einem torarmen ersten Durchgang kam das Team von Coach Christian Gosch nur selten zu seinem gefürchteten Tempospiel. „Unsere Abwehr stand von Beginn an gut, aber vorne ist kein Spielfluss aufgekommen – und wir haben zu viele freie Bälle verworfen.“ Sowohl Katherina Buschmann im Kasten der Gäste als auch Merline Wünsche und Sophia Kohn aufseiten des SVHU zeigten immer wieder starke Paraden.

Maßgeblich dafür verantwortlich, dass Todesfeldes Haupttorschützin Franziska Haupt nicht zu einem entscheidenden Faktor werden konnte, war die abwehrstarke Caroline Rodewald. Sie neutralisierte die Linkshänderin und war außerdem im Angriff viermal erfolgreich. Christian Gosch: „Wir wussten, dass Franzi oft zur Mitte zieht und haben unsere Deckung gut darauf eingestellt. Das Ziel war, sie unter fünf Treffern zu halten.“

Gäste-Coach Thomas Kruse hadert mit der Angriffsleistung seines Teams

Thomas Kruse haderte derweil mit der gesamten Angriffsleistung seiner Spielerinnen. „Die Mädels sind zu selten in die Tiefe gegangen, haben sich dafür oft in die Mitte treiben lassen.“

Besonders bitter verlief für den Übungsleiter und seine Truppe die zweite Halbzeit. Die Gäste produzierten reihenweise Fehler und luden den SVHU zu leichten Toren ein. Zwischen der 45. und 53. Minute beseitigten die Frogs-Ladies mit einem 6:0-Lauf letzte Zweifel am Derbysieg. Kruse: „Die Art und Weise, wie wir in den letzten 20 Minuten aufgetreten sind, ärgert mich. Wir hatten keine Chance mehr.“

3. Handball-Liga: SV Henstedt-Ulzburg bestätigt gute Form

Christian Gosch war da wesentlich positiver gestimmt. Seine Mannschaft präsentierte sich als geschlossene Einheit und bestätigte die starke Form der vergangenen Wochen. „Meine Vorgabe war,100 Prozent geben. Das war Volldampf, die Mädels haben das Tempo bis zum Schluss hochgehalten. Wir sind dominant aufgetreten und haben verdient gewonnen.“

Am kommenden Sonnabend wollen die Henstedt-Ulzburgerinnen ihre Siegesserie bei Pfeffersport Berlin fortsetzen. Die SG Todesfelde/Leezen hat den VfL Stade zu Gast.

SV Henstedt-Ulzburg – SG Todesfelde/Leezen 29:14 (11:6). Tore des SVHU: Tarja Pauschert (5/4 Siebenmeter), Karina Mader, Katharina Rahn, Caroline Rodewald (je 4), Lara Haarbrücker, Emilie Wolf, Annika Jordt (je 3), Carina Büchel (2), Lisa Prante (1).Tore der SG Todesfelde/Leezen: Janina Kardel (5), Anna Lena Grell (3/1), Franziska Haupt (3), Nina Eggeling (2/1), Lynn Saftig (1).