Todesfelde. Beim 23:25 gegen Pfeffersport Berlin fehlt dem Aufsteiger noch die Abgeklärtheit. Der SV Henstedt-Ulzburg macht’s besser.

Die Drittliga-Frauenmannschaften aus dem Kreis Segeberg sind mit einer Heimniederlage und einem Auswärtssieg in die Handball-Saison 2022/2023 gestartet.

Während Aufsteiger SG Todesfelde/Leezen Pfeffersport Berlin vor eigenem Publikum mit 23:26 (12:15) unterlag, feierte Vorjahres-Vizemeister SV Henstedt-Ulzburg einen souveränen 31:17 (16:8)-Auswärtserfolg beim Berliner TSC.

Handball: In dieser Saison gibt’s Drittliga-Partien auf dem Dorf

Der erste Auftritt in der Nord-Ost-Staffel war bei Mannschaft, Offiziellen und Fans der SG Todesfelde/Leezen mit großer Vorfreude, aber auch einigen Fragezeichen erwartet worden. Wie würde das Publikum Drittliga-Handball auf dem Dorf annehmen? Und wie würde sich die Truppe des neuen Trainers Thomas Kruse gegen einen etablierten Drittligisten aus der Affäre ziehen?

Zumindest auf letztere Frage hatte der Coach eine eindeutige Antwort parat. „Wir sind nicht weit weg. Am Ende hat das besser eingestellte Team gewonnen, aber auf unserer Leistung lässt sich aufbauen.“

Janina Kardel erzielt den ersten Treffer für die SG

Kruses Spielerinnen starteten mutig in die Partie, vor der eine Schweigeminute für Patric Metzler eingelegt wurde. Der ehemalige Spielwart der SG Todesfelde/Leezen war Ende Juli nach langer Krankheit verstorben. Janina Kardel markierte nach 59 Sekunden mit dem 1:0 gleichzeitig das erste Saisontor in der Nord-Ost-Staffel sowie den ersten Drittliga-Treffer in der Vereinsgeschichte – und sorgte mit dem zwischenzeitlichen 6:3 (15.) auch für die erste kleine Überraschung der Partie.

„Dann hatten wir immer wieder Phasen in unserem Spiel, wo die Mädels nervös wurden und leichte Fehler gemacht haben“, kommentierte Coach Kruse die schwächere Schlussphase der ersten Halbzeit. Den letzten Treffer vor der Pause erzielte mit Charleen Hansen dann ausgerechnet eine frühere Todesfelder Handballerin in Reihen der Gäste.

Zu viele technische Fehler und verworfene Bälle

Die SG lief im zweiten Durchgang ständig einem knappen Rückstand hinterher und verpasste es in einer spannenden Schlussphase, die Begegnung zu ihren Gunsten zu drehen. Thomas Kruse: „Technische Fehler und verworfene Bälle haben uns letztlich das Genick gebrochen. So etwas wird in der 3. Liga direkt bestraft.“

Trotzdem habe er auch viel Gutes gesehen. „Mein Team hat eine tolle Moral bewiesen. In den kommenden Wochen geht es für uns darum, Stabilität in unser Spiel zu bekommen. Dann belohnen wir uns auch für gute Leistungen“, glaubt der 54-jährige.

SV Henstedt-Ulzburg gewinnt 31:17 beim Berliner TSC

Der SV Henstedt-Ulzburg war zum Start ebenfalls gegen eine Mannschaft aus der Bundeshauptstadt gefordert. Das Auswärtsspiel beim Berliner TSC fiel für Frogs-Trainer Christian Gosch allerdings eher in die Kategorie Vorbereitungspartie unter Wettkampfbedingungen. Zu überlegen präsentierte sich seine Truppe; der 31:17 (16:8)-Erfolg hätte nach Meinung des Trainers sogar noch höher ausfallen müssen.

„Das war zwar eine deutlicher Sieg, aber keine souveräne Vorstellung von uns. Wir waren klar überlegen, haben aber etliche freie Chancen liegengelassen.“Dafür, dass dem SVHU im Vorfeld keinerlei Informationen über die Gastgeberinnen zur Verfügung gestanden hatten, sei der ungefährdete Erfolg eine Erleichterung für alle Beteiligten gewesen.

Gute Abwehr und Tempo im Spiel nach vorn

„Wir sind nach Berlin gefahren und wussten nicht, was uns erwartet. Die Mädels haben eine gute Abwehr gestellt, Tempo im Spiel nach vorne gemacht und schon zur Halbzeit alles klargemacht“, sagte Gosch.

Auch wenn ihm die letzte Konsequenz in der Chancenverwertung fehlte und die Abwehr im zweiten Durchgang oft zu ungeduldig agierte, überwog beim Coach trotz einiger kritischer Töne ganz klar die Freude über den hohen Auswärtssieg. Für zusätzlichen Jubel im Lager der Frogs-Ladies sorgten das Comeback von Linkshänderin Lisa Prante (zehnmonatige Verletzungspause nach einem Riss der Patellasehne) sowie die ersten Drittliga-Treffer der Neuzugänge Fiona Schermer und Bente Trepping.

Erfolgreichste Torschützin des SVHU war Rückkehrerin Katharina Rahn mit sieben Treffern. Christian Gosch: „Der Jubel bei Lisas Tor war größer als der nach dem Schlusspfiff. Alle Mädels haben Spielanteile bekommen und somit einen Anteil am Erfolg.“

SG Todesfelde/Leezen – Pfeffersport Berlin 23:26 (12:15). Tore der SG: Franziska Haupt (10), Janina Kardel (4), Anna-Lena Grell (3/1 Siebenmeter), Linda Räihä (2), Katharina Naleschinski, Janne Hübner, Lynn Saftig, Svea Schüller (je 1).

Berliner TSC – SV Henstedt-Ulzburg 17:31 (8:16). Tore des SVHU: Katharina Rahn (7), Kristin Rakowski (6), Lina Röttger (4/3 Siebenmeter), Karina Mader, Tarja Pauschert (je 4), Lara Haarbrücker (2), Lisa Prante, Emilie Wolf, Fiona Schermer, Bente Trepping (je 1).