Tangstedt. Dirk Ehling schafft die Langstreckenfahrt Hamburg-Berlin-Köln in 107 Stunden, muss dabei allerdings mit ungeahnten Problemen kämpfen.

Dirk Ehling hat es geschafft: Der Extrem-Radsportler vom RSC Kattenberg, der zum ersten Mal beim vom Audax Club Schleswig-Holstein veranstalteten, 1548 Kilometer langen Super-Brevet Hamburg-Berlin-Köln startete, erreichte nach 107 Stunden das Ziel in Ahrensburg. Erschöpft, übermüdet, aber auch mega-stolz.

Dass der 51 Jahre alte Ehling sein ehrgeiziges Vorhaben, die Langstreckenfahrt in weniger als 100 Stunden zu bewältigen, nicht ganz verwirklichen konnte, war dabei völlig nebensächlich.

Radsport: Nach 420 Kilometern meldet sich der rechte Knöchel

Schließlich hatte ihm schon nach einem Drittel des Höllenritts sein rechter Knöchel Kummer bereitet. „Keine Ahnung, was da los war. Nach 420 Kilometern, einer kurzen Erholungspause und ein paar Dehnübungen hatte ich in Ditfurt auf einmal heftige Schmerzen. Möglicherweise habe ich mir unterwegs eine Sehne oder ein Band gezerrt“, sagte er.

Das Problem: Zu diesem Zeitpunkt stand dem Teilnehmerfeld der anstrengendste Teil der Strecke erst noch bevor. Doch Dirk Ehling bewies mentale Stärke, behandelte die lästige Blessur mit Voltaren, biss die Zähne zusammen, schaltete gedanklich vom Ergebnis- in den Erlebnismodus um – und meisterte mit Bravour alle Strapazen

Gedankenfehler beim Erstellen der Marschtabelle

Der Tangstedter hatte sich so sorgfältig wie möglich auf das Event, das im Rhythmus von vier Jahren stattfindet, vorbereitet. „Einen Aspekt habe ich beim Erstellen meiner Marschtabelle allerdings übersehen“, sagte er, „ich hatte zwar die 12.535 Höhenmeter von ,HBK‘ auf dem Zettel, die prozentuale Steigung allerdings nicht berücksichtigt.“

Zum Streckenprofil gehörten zahlreiche flache Passagen, doch im Bergischen Land wurde es strapaziös. „Das hat mich viel Zeit gekostet“, sagte Dirk Ehling.

Aufzugeben war für ihn trotz der ungeahnten Schwierigkeiten zu keinem Zeitpunkt eine Option: „Der Kampf gegen den inneren Schweinehund gehört nun mal dazu. Diese Langstreckenfahrt war einerseits eine große Herausforderung, andererseits aber auch sehr schön.“