Todesfelde. Erster Punktspielgegner ist der FC Dornbreite Lübeck. Wie der SVT in der neuen Serie die Weichen Richtung Regionalliga stellen will.

Wo man sich auch umhört dieser Tage, fast jeder Fußballverein klagt kurz vor dem Saisonstart über die schwierige Vorbereitungsphase. Verletzungen, Urlaub und durchwachsene Testspielergebnisse verhageln vielen Trainern die Laune. Nicht so beim SV Todesfelde. „Ich bin sehr zufrieden“, sagt Chefcoach Sven Tramm. „Alle Jungs ziehen gut mit, die Neuzugänge passen super rein – bis hierhin stimmt alles.“

Das Auftreten der Mannschaft passt in den Plan und das Statement des Trainers zu der ungebrochenen Aufbruchstimmung im Verein. Denn an den großen Zielen der Oberliga-Fußballer hat sich nichts geändert, auch nicht nach dem verpassten Aufstieg Ende der vergangenen Saison.

Fußball: SV Todesfelde möchte nächsten Step gehen

„Wir sind jetzt dreimal in Folge Oberliga-Champion geworden“, sagt Tramm, „zweimal Coronameister und zuletzt ganz regulär. Unser Ziel ist es, wieder ähnlich gut abzuschneiden. Wir werden die Mannschaft und das Drumherum weiter verändern, wir wollen diesen Step gehen.“

Der Schritt, von dem Tramm spricht, ist der Aufstieg in die Regionalliga Nord. Dafür muss erneut die Staffelmeisterschaft her – und anschließend eine erfolgreiche Relegation. Aber auch strukturell will sich der Verein noch professioneller und unabhängig von der sportlichen Performance wie ein Viertligist aufstellen.

Wichtigster Neuzugang ist der neue Sportchef

Insofern ist der wichtigste Neuzugang des SVT ausnahmsweise kein besonders talentierter Spieler, sondern ein 66 Jahre alter Funktionär: Jens Martens. Als „Hauptgewinn“ bezeichnet Timo Gothmann, Teammanager und Vorstand Fußball beim SV Todesfelde, die Verpflichtung des früheren Trainers von Eintracht Norderstedt, der sein neues Amt als Sportchef des SVT vor einem Monat mit dem ihm eigenen Elan angetreten hat.

„Zuerst geht es darum, viel zu beobachten, zu hören und zu analysieren, wo wir uns weiter verbessern können“, sagt Martens. „Der Verein und die Mannschaft sind bis hierhin sehr erfolgreich gewesen. Das nächste Ziel ist eine andere Herausforderung. Die Regionalliga ist gerade in dieser Saison noch einmal deutlich professioneller geworden, wenn man weiß, dass zehn oder elf Vereine unter Vollprofibedingungen trainieren. Es ist schwierig, dort Fuß zu fassen.“

Die Spieler müssen künftig mehr trainieren

Auf den Verein an sich, aber auch auf die Mannschaft kommen Veränderungen zu, wie Jens Martens betont. „Die Spieler müssen mehr trainieren, haben dadurch weniger Zeit für Beruf und Privates. An dieser ersten Schwelle muss Todesfelde arbeiten. Das haben wir auch bei Eintracht Norderstedt alles erlebt – und durchgezogen.“

Zunächst einmal aber will der SVT den Titel in der Oberliga verteidigen. Das werde schwieriger als in der vergangenen Serie, warnt Martens. Neben dem Dauerrivalen SV Eichede, Regionalliga-Absteiger Heider SV und dem etablierten TSB Flensburg ist in Todesfelde der Respekt vor einem Aufsteiger besonders groß. Kilia Kiel, souveräner Landesliga-Meister, kommt mit mehreren früheren Regionalligaspielern und entsprechend großen Ambitionen in Schleswig-Holsteins Oberhaus.

Trainer Sven Tramm rechnet mit einem Fünfkampf

„Es ist eine richtig interessante Staffel. Ich rechne mit einem Fünfkampf“, sagt Sven Tramm. Entscheidend seien dabei beständige Ergebnisse. „Wir haben eine richtig gute Runde gespielt, waren die ganze letzte Saison sehr konstant. Das müssen wir wieder hinkriegen.“

Ob seine Mannschaft von Beginn an genauso dominant auftreten kann, ist schwer abzusehen. Mit Dennis Studt (30) und Christian Jaacks (31) sind zwei erfahrene Kräfte in das zweite Team, das in der Verbandsliga Süd-West kickt, gewechselt. „Beide hinterlassen eine große Lücke, in der Kabine und auf dem Platz“, sagt Tramm. „Dafür haben wir uns noch mal richtig verjüngt, viele talentierte Spieler dazubekommen, die großes Potenzial haben aber auch noch viele Dinge lernen müssen. Wir hoffen, dass der eine oder andere direkt einschlägt.“

Kampf um die Nummer eins beim SV Todesfelde ist offen

In mehreren Teilbereichen werde intensiv gearbeitet. „Wir wollen uns taktisch verbessern, flexibel sein, auch während eines Spiels schneller zwischen verschiedenen Systemen wechseln.“

Kapitän der Mannschaft ist nach wie vor Luca Sixtus, während sich Tramm die Torwartfrage noch offen hält. Ob Fabian Land­voigt die Nummer eins bleibt oder Matthies Meyer (kam für den zum Footballclub Hamburg Pioneers abgewanderten Lukas Benner) zwischen den Pfosten stehen wird, will der Coach unmittelbar vor dem ersten Punktspiel entscheiden.

Am Sonntag (14 Uhr, Joda-Sportpark) kommt der FC Dornbreite Lübeck. „Ich halte viel von der Spielweise des FCD, das Team tritt sehr mutig auf“, sagt Tramm, der wohl auf seinen Toptorjäger verzichten muss. Morten Liebert unterzog sich kürzlich einer Nasen-OP. Zudem fehlen Mats Klüver (Knieprobleme) und Kai-Fabian Schulz (Kreuzbandriss).

Der Mannschaftskader des SVT

Torhüter

Fabian Landvoigt, Matthies Meyer.

Abwehr

Hasan Yilmaz, Dustin Thiel, Kai-Fabian Schulz, Henrik Sirmais, Finn-Mathies Holm, Christian Rave, Niklas Sabas, Paul Meseberg, Yannick Chaumont.

Mittelfeld und Angriff

Luca Sixtus, Niklas Stehnck, Sören Gel­brecht, Til Weidemann, Jan-Luca Holst, Mats Klüver, Emanuel Bento de Lima, Rafael Krause, Morten Liebert, Marco Pajonk, Felix Möller, Nikos Wolf, Manuel Carvalho.

Trainer: Sven Tramm.
Co-Trainer:
Bastian Holdorf.
Torwarttrainer: André Friedrichs.
Athletiktrainer: Marco Paasch.
Physiotherapeut: Marco Springmann.
Betreuer:
Florian Dietrichsen

Teammanager: Timo Gothmann.
Geschäftsführer:
Jan Gerken.
Sportchef:
Jens Martens.
Sportlicher Leiter:
Serkan Rinal.