Norderstedt. Der Rechtsverteidiger kickt schon seit 2011 an der Ochsenzoller Straße – warum die Rolle des Spielführers für ihn nicht neu ist.
Als das Ergebnis der Spielführerwahl bei Fußball-Regionalligist Eintracht Norderstedt feststand, musste sich der neue Kapitän erstmal fassen.
„Ich war etwas überrascht. Und zugleich habe ich mich geehrt gefühlt durch das Vertrauen der Mannschaft“, sagt Rechtsverteidiger Juri Marxen.
Eintracht Norderstedt: Juri Marxen folgt auf Jordan Brown
Gemeinsam mit dem 27-Jährigen, der Nachfolger des zur TuS Dassendorf abgewanderten Jordan Brown ist, bilden Innenverteidiger Hamajak Bojadgian, Linksverteidiger Rico Bork, Mittelfeldakteur Jonas Behounek und Stürmer Jan Lüneburg den Mannschaftsrat. Behounek und Lüneburg fungieren dabei als Marxens Stellvertreter.
Die Wahl des Flügelflitzers mit dem markanten Laufstil auf der rechten Außenbahn ist trotz starker interner Konkurrenz eine logische. Seit seinem Wechsel in die U-17-Mannschaft, seit 2011, kickt Juri Marxen für die Eintracht. Im Herrenbereich trug er nie ein anderes Trikot als das des Clubs von der Ochsenzoller Straße.
148 Einsätze in der Regionalliga Nord
Er debütierte unter Ex-Coach Thomas Seeliger am 8. September 2013 beim 1:0-Heimsieg gegen den Hamburger SV II. Inzwischen hat es der vom Publikum gerne mit langgezogenen „Juriiiiii“-Rufen angefeuerte Defensivmann auf 148 Einsätze in der Regionalliga Nord gebracht.
Marxen ist in den Medien kein Mann der lauten Töne, um klare Statements aber nicht verlegen. Und er besitzt ein gesundes Selbstbewusstsein. Dies bewies er unter anderem im Sommer 2019, als sein damaliger Trainer Jens Martens Marxens eine schwache Vorbereitung bemängelte.
Der 27-Jährige ist auf dem Platz ein Vorbild
„Am Ende spiele ich ja doch wieder“, konterte Juri Marxen. Und behielt recht. Weil er nicht einfach nur einen Spruch klopfte, sondern als kampfstarkes Vorbild auf dem Platz Taten, sprich Leistung, für sich sprechen ließ.
Im Teamgefüge von Eintracht Norderstedt ist sein Stellenwert in den vergangenen Jahren Stück für Stück gewachsen. „Juri ist eine tolle Wahl als Kapitän. Er ist ein großartiger Typ, in der Mannschaft absolut anerkannt und hat sich sportlich in den vergangenen drei Jahren stets gesteigert. Sein Wort hat in der Kabine großes Gewicht“, sagt der neue Eintracht-Coach Olufemi Smith.
Kapitänserfahrung aus dem Jugendbereich
Ganz neu ist das Gefühl mit der Binde um den Arm für Marxen, der als Lehrer für Sport und Mathematik an der Stadtteilschule Am Heidberg arbeitet, übrigens nicht. Denn er kann auf Kapitänserfahrung im Nachwuchsbereich zurückgreifen. „In der C-Jugend des HSV und in der B-Jugend der Eintracht war ich schon einmal Spielführer.
Ich erinnere mich vor allem an meine Kabinenansprachen und an viele Aufgaben auf dem Feld. Ich will mir da jetzt auf und neben dem Platz einiges aneignen, um die Jungs noch mehr zu pushen. Das Wichtigste ist mir aber, dass ich stets mit guter Leistung vorangehe.“ Die Vorfreude sei jedenfalls schon da. „Ich habe richtig Bock auf die Aufgabe. Wir werden im Mannschaftsrat viele Themen besprechen, um ein gutes Bindeglied zwischen zum Trainerteam zu sein.“
Sonntag empfängt Eintracht Norderstedt den TSV Havelse
Zum ersten Mal in einem Match der Regionalliga Nord aufs Feld führen wird Marxen die Truppe von Eintracht Norderstedt am kommenden Sonntag gegen Drittliga-Absteiger TSV Havelse. „Das ist ein richtig schöner Auftakt. Wir werden gleich gefordert. Ich glaube, Havelse liegt uns. Wir wollen unseren Fans gleich zeigen, was wir draufhaben.“
- Eintracht Norderstedt: Klassenerhalt und Pokalsieg sind die Saisonziele
- Fußball-Lotto-Pokal: Eintracht und TuRa lösen Pflichtaufgaben
- Eintracht Norderstedt: Klassischer Neuner soll die Tormaschine ersetzen
Mit der Eintracht will der neue Kapitän den Hamburger Lotto-Pokal gewinnen und einem Platz im gesicherten Regionalliga-Mittelfeld erkämpfen. „Wir haben uns aber auch kleine Ziele gesetzt, wollen mehr Punkte in spielerisch überlegenen Begegnungen sammeln. Und ein 1:0 auch mal eklig über die Zeit bekommen.“ Am Einsatz von Juri Marxen werden diese Vorhaben ganz sicher nicht scheitern...