Norderstedt. Lotto-Pokal-Viertelfinale von Eintracht Norderstedt bei Teutonia 05 findet daher wohl an der Kreuzkirche statt.

Das Lotto-Pokal-Viertelfinale von Eintracht Norderstedt beim FC Teutonia 05 am kommenden Sonntag sorgt jeden Tag für mehr Aufregung. Eine neue Wende in der mittlerweile zur Posse ausgearteten Diskussion um den umstrittenen Spielort auf dem engen Kunstrasenplatz an der Kreuzkirche lieferte jetzt der Hamburger Fußball-Verband (HFV). „Ich habe das Schriftstück juristisch prüfen lassen, das die Pokalviertelfinalisten unterschrieben haben. Wir als HFV können leider keinen Verein zwingen, den Spielort zu wechseln“, gab HFV-Geschäftsführer Karsten Marschner nun zu. Eine Blamage für den Verband. Dieser hatte bislang öffentlich stets argumentiert, das letzte Wort bezüglich der Ansetzung der Spielstätten zu haben. „So etwas darf dem Verband einfach nicht passieren. Ein Schriftstück, welches er den Clubs vorliegt, muss juristisch einwandfrei sein“, sagte Norderstedts Präsident Reenald Koch.

Was Marschner nicht offiziell kommentieren mag, ist gleichwohl offensichtlich: Der HFV hätte die Partie liebend gerne an einen anderen Spielort – zum Beispiel das Stadion Hoheluft des SC Victoria – verlegt. Schließlich gelten die Pokalspiele als Testlauf für die erhoffte baldige Wiederaufnahme des Ligabetriebs in Corona-Zeiten. Sorgt eine Partie für neuerliche Infektionen, könnte dies die Bemühungen des HFV um einen baldigen Saisonstart empfindlich stören.

Noch hat es keine Platzbegehung gegeben

Die für das vergangene Wochenende angesetzte Platzbegehung an der Kreuzkirche mit dem HFV-Sicherheitsbeauftragten Michael Wolters fand ebenfalls noch nicht statt. Sie soll in den kommenden Tagen nachgeholt werden. Nach Abendblatt-Informationen hat die zuständige Behörde das Hygieneschutzkonzept Teutonias für ein Spiel an der Kreuzkirche allerdings abgesegnet. Das verwundert aufgrund der engen Spielerkabinen ebenso wie bezüglich der Gefahr, dass sich außerhalb der von drei Seiten einsehbaren Anlage Fans sammeln könnten, die keines der begehrten 180 Tickets mehr erhalten haben.

Stoppen könnte die Partie nun nur noch das Gesundheitsamt des Bezirks Altona. „Wir als HFV können letztlich nur an die Vernunft der Vereine appellieren“, sagte Marschner. Doch Teutonia stellte bereits klar, unbedingt an der heimischen Kreuzkirche antreten zu wollen. „Wir sind darauf vorbereitet, bei uns zu spielen“, sagte Präsident Liborio Mazzagatti. Die mediale Beachtung, die dieses Topspiel verdient hätte, wird es ebenfalls nicht erhalten. Über 20 Medienanfragen gingen bei Teutonia ein. Der Club akkreditierte aber nur sechs Journalisten der schreibenden Zunft und drei Fotografen.