Norderstedt. Präsident Reenald Koch und der 49 Jahre alte Fußball-Lehrer einigen sich auf eine Verlängerung der Zusammenarbeit bis 30. Juni 2017.

Die Fans der Regionalliga-Fußballer von Eintracht Norderstedt mussten in den vergangenen Monaten eine Hiobsbotschaft nach der anderen verkraften. Es hatte fast den Anschein, als würde ein Fluch über der Mannschaft liegen: Linus Meyer, Haris Kevac und Yayar Kunath zogen sich Kreuzbandrisse zu. Tim Petersen (Kreuzbandanriss) fällt noch mindestens vier Wochen aus. Wann Björn Nadler (Sprunggelenksblessur) sein Comeback feiern kann, steht in den Sternen. Und der beste Stürmer des Teams, Jan Lüneburg, ist nach seiner Roten Karte im Match beim VfL Wolfsburg II gesperrt; er darf frühestens am 28. Februar wieder aktiv ins Geschehen eingreifen.

Nun allerdings gab’s für die leidgeprüften Anhänger gleich zwei gute Nachrichten auf einmal. Da war zunächst der überzeugend herausgespielte 3:0 (1:0)-Heimsieg in der Nachholpartie gegen den Goslarer SC, das erste Erfolgserlebnis der Garstedter in der Nord-Staffel seit dem 2:0 beim FC St. Pauli II (10. Oktober 2015).

Und nach dem Match wurde bei Kaffee und Butterkuchen im Plauderton verkündet, dass der im Jahr 2003 gegründete Club und Trainer Thomas Seeliger ihre Zusammenarbeit bis zum 30. Juni 2017 verlängert haben. „Das ist zwar noch nicht schriftlich fixiert, aber wir haben uns mündlich geeinigt“, sagte der 49 Jahre alte Fußball-Lehrer.

„Er leistet eben gute Arbeit“, kommentierte Vereinspräsident Reenald Koch den Deal. Den Beweis bekamen die 155 Zuschauer, die den Weg ins Edmund-Plambeck-Stadion gefunden hatten, bei regnerischem Wetter und extrem schwierigen Platzverhältnissen geliefert. Die Norderstedter übernahmen auf dem tiefen und rutschigen Geläuf von Beginn an das Kommando, spielten diszipliniert, gingen resolut in die Zweikämpfen und setzten in der Offensive immer wieder Nadelstiche. „Aufgrund des Chancenverhältnisses und der individuellen Klasse ist das Endergebnis verdient“, sagte Goslars Trainer Sven Thoß.

Im Kader der Eintracht standen insgesamt acht Akteure, die als Jugendliche an der Ochsenzoller Straße ausgebildet worden sind oder in einer der Norderstedter Nachwuchs-Leistungsmannschaften gekickt haben. Philipp Koch, Steven Lindener, René Jozic, Hamajak Bojadgian und Ante-Akira Kutschke gehörten zur Startformation, Dane Kummerfeld und Thure Ilgner wurden später eingewechselt. Lediglich Clifford Aniteye kam nicht zum Einsatz.

Bemerkenswert: Das freche Debüt von Kutschke im Erwachsenenbereich. Der 18 Jahre alte Offensivmann, der in dieser Saison in 13 Partien 14 Tore für das U19-Regionalliga-Team erzielt halt, flitzte die rechte Außenbahn rauf und runter, als hätte er nie etwas anderes getan. In der 4. Minute bot sich ihm sogar die Gelegenheit zum Führungstreffer, nachdem er von Deran Toksöz in Szene gesetzt worden war. Doch der Schuss des Youngsters rauschte knapp am linken Pfosten vorbei.

„Der Junge wird uns noch viel Freude machen“, sagte Thomas Seeliger, der seine Elf gegen den Goslarer SC nicht nur vorzüglich eingestellt hatte, sondern auch ein glückliches Händchen bewies. Der als einzige Spitze aufgebotene Ermir Zekjiri grätschte den Ball nach Vorarbeit von Kutschke und Toksöz zum 1:0 über die Linie (32.). Und Thure Ilgner, der in der 88. Minute für den verletzten Hamajak Bojagdian auf den Platz kam, sorgte mit einem Schlenzer aus 20 Metern in den linken Torwinkel für den Schlusspunkt.

Das zwischenzeitliche 2:0 ging auf das Konto des quirligen Deran Toksöz. Er tanzte im Strafraum zwei Gegenspieler aus und ließ Keeper Felix Junghan mit einem Linksschuss ins lange Eck keine Chance (49.).


Tore:
1:0 Ermir Zekjiri (32.), 2:0 Deran Toksöz (49.), 3:0 Thure Ilgner (90.+4). Zuschauer: 155. Eintracht Norderstedt: Höcker – Jozic, Bojadgian (88. Ilgner), Mandic, Rose – Koch – Kutschke (79. Coffie), Toksöz, Karg, Lindener – Zekjiri (71. Kummerfeld).

Die Tabelle der Regionalliga Nord