Hagen. Der 20 Jahre alte Neuzugang fehlt den Zweitliga-Handballern des SV Henstedt-Ulzburg beim 23:38 gegen Bundesliga-Verein SC Magdeburg.

Es sollte das erste Pflichtspiel für den Neuzugang sein. Hamza Kablouti, 20, Mittelmann der Zweitliga-Handballer des SV Henstedt-Ulzburg, war vor zehn Tagen nach der Teilnahme an der U21-Weltmeisterschaft in Brasilien zu seinem neuen Team gestoßen. Doch als um 20.30 Uhr in der Enervie Arena von Hagen die Erstrundenpartie des DHB-Pokals zwischen den „Frogs“ und dem Bundesligist SC Magdeburg angepfiffen wurde, fehlte der Name des Tunesiers auf dem Mannschaftsbogen der „Frogs“.

Die Panne war hausgemacht. „Wir haben es nicht geschafft, rechtzeitig alle für einen internationalen Spielerwechsel erforderlichen Freigaben zu besorgen“, sagte Teammanager Joachim Jakstat kleinlaut. Die Vereinsverantwortlichen waren davon ausgegangen, die Modalitäten binnen zwei Tagen abwickeln zu können, hatten sich dabei aber verkalkuliert.

Nun hoffen die Henstedt-Ulzburger, dass Kablouti zumindest beim Punktspielauftakt am kommenden Sonnabend gegen den ASV Hamm-Westfalen (19 Uhr, Schulzentrum Maurepasstraße) einsatzbereit sein wird.

Sportlich war in Hagen die Favoritenrolle eindeutig verteilt gewesen. Und nach 60 Minuten schien der 23:38 (12:15)-Endstand auf ein Debakel für die Hen­stedt-Ulzburger hinzudeuten. Doch die Zahlen täuschen: Es waren nur die letzten 20 Minuten der Partie vor nur rund 200 Zuschauern, die dem Team des Trainerduos Matthias Karbowski und Amen Gafsi aus der Hand glitten.

Die „Frogs“ starteten respektlos und warfen sich eine 4:1-Führung her­aus. Der Champions-League-Sieger des Jahres 2002 blieb indes cool und nutzte in den Folgeminuten einige Fehlwürfe und Ballverluste des SVHU aus. Mit sieben Toren hintereinander drehte der SC Magdeburg die Partie und kon­trollierte fortan das Match.

Was nicht hieß, dass sich die Hen­stedt-Ulzburger nicht auch weiterhin immer wieder ihre Chancen erarbeiteten. Unterstützt von zehn Paraden und zwei entschärften Siebenmetern durch Jan Peveling sowie insgesamt sieben Toren durch Tim Stefan ging der Underdog mit einem respektablen 12:15-Rückstand in die Halbzeitpause.

Wenn der SVHU eine fast fünfminütigen Überzahlphase (32. bis 36.) erfolgreicher als mit 1:3 gestaltet hätte, wäre der Widerstand gegen den übermächtigen Kontrahenten möglicherweise hartnäckiger gewesen. So aber schwanden nach 40 Minuten die Kräfte, die Fehlerquote nahm zu – und der SCM erzielte bis zum Abpfiff allein zehn Gegenstoßtore. (ust)

Spielverlauf: 2:0, 2:1, 4:1 (7.), 4:8 (13.), 5:8, 5:10 (17.), 7:11, 7:13 (23.), 10:14 (28.), 12:15 – 12:18, 13:18 (34.), 13:21 (38.), 15:21, 16:22 (41.), 16:27 (46.), 19:29 (49.), 20:31, 21:33 (53.), 22:34, 22:38 (58.), 23:38.

Tore des SV Henstedt-Ulzburg:
Tim Stefan (7), Jens Thöneböhn (4), Daniel Eggert (3), Nico Kibat und Julian Lauenroth (je 3/davon 2 Siebenmeter), Martin Laursen (2), Florian Bitterlich (1).