Henstedt-Ulzburg. Das Team des Trainerduos Matthias Karbowski und Amen Gafsi unterliegt dem dänischen Erstdivisionär TM Tønder Håndbold mit 28:33.

Das soll ein Freundschaftsspiel gewesen sein? Eine Statistik aus dem Handballmatch zwischen Zweitligist SV Henstedt-Ulzburg und den Gästen vom TM Tønder Håndbold aus der 1. dänischen Division, das mit einer 28:33 (14:17)-Niederlage der „Frogs“ endete, lässt da einen anderen Eindruck aufkommen.

Die Männer des Trainerduos Amen Gafsi und Matthias Karbowski hatten am Ende nämlich nicht nur weniger Tore auf ihrem Konto, sondern zogen auch bei den Zeitstrafen – wenn auch nur knapp – mit 6:7 den Kürzeren. Es ging also bei schwülwarmer Atmosphäre in der Ballsporthalle des SVHU-Sportlands robust zur Sache.

„Doch, das war schon ein recht hitziges Spiel, sehr intensiv geführt“, sagte Rückraumakteur Daniel Eggert. Für den 27-Jährigen war dieser Test auch ein sportlicher Vergleich mit seinen jüngeren Brüdern Ulrik, 24, und Oliver, 20, die in Diensten des Erstdivisionärs stehen. Und auch wenn sich der SVHU-Linkshänder bei kommenden Familienfeiern gewiss die eine oder andere lieb gemeinte Frotzelei wird anhören müssen – so unrecht kam dem Dänen die raue Gangart seiner Landsleute nicht.

„Wir haben noch zwei Wochen bis zum DHB-Pokal, die Punktrunde der
2. Bundesliga beginnt eine Woche später. Da war es gut und wichtig, dass wir hier ein Match mit echtem Wettkampfcharakter hatten.“ Die Hausherren ließen sich dabei nicht einschüchtern und langten auch ihrerseits kräftig hin. Schade nur, dass die SVHU-Coaches erneut nicht mit ihrem kompletten Kader antreten konnten. Neben Kreisläufer Karl Saint-Prix, der wegen eines Kreuzbandrisses im linken Knie noch monatelang ausfallen wird, fehlten auch Mittelmann Hamza Kablouti (U21-WM-Einsatz für Tunesien) sowie Linksaußen Jens Thöneböhn (kuriert eine Fußverletzung aus) – und dann musste auch noch der große Rückhalt zwischen den Pfosten passen.

Torhüter Jan Peveling wurde von einer Zahnwurzelentzündung, die zusätzlich mit Antibiotika behandelt wird, außer Gefecht gesetzt. Amen Gafsi stellte allerdings klar, dass Timo Schmidt und A-Jugend-Keeper Henri Wommelsdorf ihre Sache schlecht gemacht hätten. „Aber Peve ist halt immer für eine Handvoll Extraparaden gut.“

So fehlte der zahlenmäßige Ausgleich für das gute halbe Dutzend technischer Fehler, die Matthias Karbowski als eine Ursache für das Davonziehen der Gäste in der ersten Halbzeit ausgemacht hatte. „Hinzu kam noch, dass wir bis zur 20. Minute gegen diesen starken Gegner in der Abwehr keine Zuordnung gefunden haben, das lief dann später besser.“

Neben dem Sonderlob für den achtfachen Torschützen Tim Stefan im linken Rückraum verteilten die beiden SVHU-Übungsleiter zwar keine Tadel an ihre Spieler, sie gewannen aber wichtige Erkenntnisse für das am Dienstag beginnende Fünf-Tage-Trainingslager im dänischen Viborg. „Unser Aufgabenbuch für die Einheiten ist voll, und nach dieser Partie sind noch einige Stichpunkte hinzugekommen“, so Karbowski.

Der SV Henstedt-Ulzburg will das Erlernte unverzüglich vor Ort in die Tat umsetzen. Am Dienstagabend gegen Mors-Thy Håndbold, am Donnerstag gegen Ajax København Håndbold und zum Abschluss am Sonnabend gegen Randers Herre Håndbold stehen anspruchsvolle Testspiele gegen weitere dänische Erstdivisionäre an. Dann auch endlich mit Hamza Kablouti. Der vor Saisonbeginn verpflichtete Regisseur reist von der U21-Weltmeisterschaft in Brasilien kommend seiner Mannschaft direkt nach. (ust)


Spielverlauf:
0:2, 2:2 (4.), 3:4, 5:4 (9.), 5:7, 7:7 (13.), 7:11, 9:13 (23.), 11:15, 12:16, 14:17 – 15:17, 17:19 (34.), 18:20, 18:22 (37.), 21:24 (41.), 21:27 (47.), 23:29 (50.), 25:29, 25:31 (54.), 26:33, 28:33.
Tore des SV Henstedt-Ulzburg: Tim Stefan (8), Julian Lauenroth (5/davon 2 Siebenmeter), Daniel Eggert (4), Nico Kibat (4/2), Florian Bitterlich (3), Martin Laursen (2), Tim Völzke und Robert Schulze (je 1).