Fahrenkrug. Zweitliga-Handballer feiern in der Sporthalle Fahrenkrug einen 35:32-Testspielsieg gegen den Staffelkonkurrenten Wilhelmshavener HV.

Die Zweitliga-Handballer des SV Henstedt-Ulzburg haben sich für ihre überraschende Niederlage beim Benthack-Cup gegen Schleswig-Holstein-Ligist HSG Ostsee Neustadt/Grömitz rehabilitiert. In der kleinen Halle von Fahrenkrug feierten die „Frogs“ gegen den künftigen Staffelkokurrenten Wilhelmshavener HV – verlustpunktfreier Meister der 3. Liga Nord 2014/2015 – einen verdienten 35:32 (16:15)-Testspielsieg.

Vor rund 200 Fans aus der Region kamen die Henstedt-Ulzburger allerdings schwer in Tritt, nach wenigen Minuten hieß es 0:3. „Na ja, wir haben schon gemerkt, dass wir morgens noch eine volle Trainingseinheit eingelegt hatten“, sagte der dänische Rückraumspieler Daniel Eggert, „daher war die erste Halbzeit von uns noch nicht sonderlich intensiv geführt.“

Die Müdigkeit steckte aber nicht nur in den Beinen, sondern auch in den Köpfen. Die SVHU-Männer hatten anfangs Probleme, sich auf das flexible Kreisläuferspiel der Gäste einzustellen; so gelangen dem frühere Hen­stedt-Ulzburger Steffen Köhler vier Tore. Aber Coach Amen Gafsi, der ohne seinen auf einem Trainerlehrgang weilenden Kollegen Matthias Karbowski das alleinige Sagen am Spielfeldrand hatte, wusste sich zu helfen und fand noch im ersten Durchgang wirksame Umstellungen im Abwehrverbund.

„Man hat gesehen, dass das Team wirklich gewinnen und uns in einer fremden Halle gut repräsentieren wollte“, sagte Gafsi, „ich bin mit unserem Auftritt zufrieden.“ Anders als in den vorangegangenen Testbegegnungen setzte er auf seine Akteure mit Zweitligaerfahrung.

Die Nachwuchskräfte im Kader des SV Hen­stedt-Ulzburg, die zuvor gegen die SG Flensburg-Handewitt II und in den beiden Partien beim Benthack-Cup nur phasenweise überzeugen konnten, blieben auf der Bank. „Die Jungs sind halt Perspektivspieler, und sie müssen sich ihre Einsatzzeiten in der ersten Mannschaft auch verdienen“, lautete der pragmatische Kommentar von Amen Gafsi.

Die acht eingesetzten Feldspieler der Stammformation – Linksaußen Jens Thöneböhn muss weiterhin mit einer Fußverletzung aussetzen, Mittelmann Hamza Kablouti weilt noch mit Tunesiens Junioren bei der U21-Weltmeisterschaft in Brasilien – überzeugten ab Mitte der ersten Halbzeit. Nun endlich hatte der SVHU in der Abwehr mehr Biss und nutzte durch Ballgewinne in der Defensive sein bereits gut entwickeltes Tempospiel. Größter Nutznießer war Rechtsaußen Julian Lauenroth, der mit acht Toren erfolgreichster Werfer war.

„Ich denke, dass wir uns vernünftig präsentiert und vor fremdem Publikum Werbung für uns gemacht haben“, sagte Mannschaftskapitän Nico Kibat, „man merkt zwar, dass wir vor der Saison zwei Linkshänder ersatzlos abgegeben haben, aber andererseits ist ja mit Hamza Kablouti ein Mittelmann noch nicht dabei. Wir arbeiten mit dem, was wir aktuell haben und sind auf einem guten Weg.“

Die nächste Bestätigung ihres Leistungsvermögens sollen die „Frogs“ am Sonnabend, 1. August, um 17 Uhr in der Trainingshalle des SVHU-Sportlands an der Olivastraße abliefern. Dann geht es in einer weiteren Testpartie gegen den dänischen Club TM Tønder Håndbold aus der 1. Division; diese Klasse entspricht in Deutschland der 2. Bundesliga. (ust)

Spielverlauf: 0:3 (4.), 3:6, 7:6 (16.), 8:7, 8:9, 9:9 (21.), 9:11, 12:11, 13:12, 14:14 (27.), 16:14, 16:15 – 17:15, 18:17, 20:17, 22:18 (37.), 24:20 (41.), 24:22, 26:24 (45.), 30:24 (50.), 32:28 (54.), 33:30 (58.), 53:32.
Tore des SV Henstedt-Ulzburg:
Julian Lauenroth (8), Daniel Eggert und Robert Schulze (je 5), Nico Kibat (5/davon 2 Siebenmeter), Florian Bitterlich, Tim Völzke, Tim Stefan und Martin Laursen (je 3).