Henstedt-Ulzburg. Zweitliga-Männer besiegen Drittligist SG Flensburg-Handewitt II in der Halle des SVHU-Sportlands mit 32:25 und zeigen gute Ansätze.

Die Zweitliga-Handballer des SV Henstedt-Ulzburg beweisen schon früh in der Vorbereitungsphase auf die Saison 2015/2016 ihr Improvisationstalent, im sportlichen Bereich und auch neben dem Spielfeld.

Für das vom Schulzentrum Maurepasstraße in die Trainingshalle am SVHU-Sportland verlegte Testspiel der „Frogs“ gegen den Drittligisten
SG Flensburg-Handewitt II hatten Tim Bracklow, Florian Schulz, Jörg Fimmen und Stefan Schubert aus dem in vielen Zweitliga-Partien bewährten Aufbauteam des SVHU kräftig Hand angelegt und mit einigen Stuhlreihen sowie einer mobilen elektronischen Anzeigetafel für Zuschauer-Komfort gesorgt.

Rund 150 Henstedt-Ulzburger Fans freuten sich über den Service und bemerkten beim 32:25 (19:10)-Sieg des Teams der beiden Trainer Amen Gafsi und Matthias Karbowski diverse Umstellungen auf dem Feld. Ohne Jens Thöneböhn (Fußverletzung), den werdenden Vater Daniel Eggert, USA-Urlauber Florian Bitterlich, Kapitän Nico Kibat (fiebrige Erkältung) und U21-WM-Fahrer Hamza Kablouti präsentierten sich gleich mehrere Akteure in für sie und den neutralen Beobachter ungewohnten Rollen.

Dass Rückraumshooter Tim Völzke den Platz des Spielmachers ausfüllen kann, hatte er schon fünf Tage zuvor beim Test gegen das HT Norderstedt bewiesen. Doch dass sich auch Kreisläufer Martin Laursen in dieser Rolle wohlfühlt, war für die meisten Kiebitze eine faustdicke Überraschung. „Ich bin in meiner Jugendzeit auch im Rückraum eingesetzt worden“, sagte der Däne, der sich dreimal in die Torschützenliste eintrug, und fügte mit Blick auf seine 20 Jahre schmunzelnd hinzu: „So lange ist das ja noch nicht her.“

Angesichts der erneut beachtlichen Physis von Neuzugang Karl Saint-Prix am Kreis (vier Treffer) hat Matthias Karbowski mit „Aushilfs-Regisseur“ Laursen nun eine weitere taktische Option. „Wir haben mit 14 Spielern einen deutlich kleineren Stammkader als in der letzten Saison, da müssen wir für eventuelle Ausfälle gewappnet sein und die Jungs vielseitiger ausbilden. Mit Martin im Rückraum steht uns dann das taktische Mittel zur Verfügung, in einzelnen Situationen einen zweiten Mann zum Kreis vorstoßen zu lassen. Das haben wir gegen Flensburg erfolgreich ausprobiert.“

Sein Trainerkollege Gafsi legte derweil sein Hauptaugenmerk auf die verfügbaren Alternativen für den Abwehrmittelblock – und war zufrieden. „Wir haben mal mit Robert Schulze und Karl Saint-Prix, dann mit Karl und Martin Laursen und zum Schluss mit Robert und Martin agiert“, sagte Amen Gafsi, „und solange unser Gegner im Positionsangriff agiert hat, waren Matthias und ich recht zufrieden mit der Defensive.“

Löchrig wurde der Abwehrriegel erst, als die beiden Henstedt-Ulzburger Übungsleiter nach knapp 50 Minuten komplett durchwechselten, das Feld den jungen Perspektivspielern im Aufgebot überließen und dabei eine steigende Fehlerquote billigend in Kauf nahm.

„Unter dem Strich gab es viele positive Ansätze, aber auch einige Dinge, an denen wir jetzt hart arbeiten müssen“, sagte Amen Gafsi. Die nächste Gelegenheit zur Überprüfung der Fortschritte bietet sich am kommenden Sonntag. Der SVHU tritt dann beim Benthack-Cup des Bundesligisten HSV Hamburg in der Alsterdorfer Sporthalle (Krochmannstraße) an. Erster Gegner ist um 14.30 Uhr der ambitionierte schleswig-holsteinische Landesliga-Verein HSG Ostsee. Teammanager Joachim Jakstat: „Wir werden den Gegner nicht unterschätzen und wollen ins Finale gegen den HSV.“

Spielverlauf: 5:2 (8.), 9:2 (15.), 11:4, 12:6 (21.), 14:7, 18:7 (27.), 18:9, 19:10 – 21:12 (34.), 23:12, 24:14 (37.), 25:15, 27:16 (42.), 30:16 (45.), 32:18 (51.), 32:22 (55.), 32:25.
Tore des SV Henstedt-Ulzburg:
Julian Lauenroth (9/davon 3 Siebenmeter), Tim Stefan (8), Tim Völzke und Karl Saint-Prix (je 4), Martin Laursen und Robert Schulze (je 3), Torben Kahnert (1).